Schleichfahrten geplant
Neuer Protesttag der Bauern im Kreis Roth: Verkehrsbehinderungen an Bundesstraßen und Autobahnen
25.1.2024, 11:00 UhrDie Haushaltsberatungen des Bundestags gehen Ende Januar in die entscheidende Runde. Deswegen will der Bayerische Bauernverband (BBV) seinen Druck auf der Straße noch einmal erhöhen. Schon am Freitag, 26. Januar 2024, ist deshalb ein weiterer Aktionstag angesetzt. An ihm beteiligen sich die beiden Kreisverbände aus Roth und Weißenburg-Gunzenhausen.
Verantwortlich für die Organisation ist der Leiter des gemeinsamen Geschäftsstellenverbunds, Daniel Meier, der derzeit alle Hände voll zu tun hat. Es gilt nicht nur, die Aktionen intern abzustimmen, sondern auch mit den Behörden. Und wenn Meier die schon mal am Telefon hat, heißt es gleich abzuklären, wo die gut 40 neuen Bauzaunbanner postiert werden dürfen.
Unmut der Bauern nicht nur wegen Agrardiesel
Mit Slogans, mit denen der Bauernstand seinen Unmut über die unzähligen Vorgaben und Einschränkungen kundtut. "Es geht längst nicht mehr nur um den Agrardiesel", so Geschäftsführer Meier. Die stufenweise Zurücknahme der Rückerstattung sei ohnehin widersinnig, da die so gewonnenen Mittel zum Stopfen des 17-Milliarden-Haushaltslochs ja noch gar nicht zur Verfügung stünden. Generell stelle das, was von der Ampel als "großer Kompromiss" gefeiert werde, eigentlich nur Taschenspielerei dar. Denn nun hole sich die Regierung das Geld von den Küstenfischern, deren Ausgleichszahlungen für die Offshore-Windparks nun empfindlich beschnitten würden.
Seinen Höhepunkt im südlichen Landkreis wird der Aktionstag am Freitag bei einer Kundgebung am Weißenburger Kirchweihplatz um 11 Uhr finden. Los geht der Tag aber mit diversen Schleich- und Sternfahrten in aller Frühe. Es ist geplant, die jeweiligen Routen gegebenenfalls auch mehrmals abzufahren. "Es kann und wird zu Behinderungen kommen", so der Kreisobmann für Altmühlfranken, Erwin Auernhammer. Wohl auch schon frühmorgens, da die Traktoren ja erst noch zu ihren Sammelplätzen fahren.
Schleichfahrten im Landkreis Roth an der A9, B2 und B466
Der Startschuss für die Aktionen im Landkreis Roth ist bereits um 6 Uhr morgens, informiert Kreisobmann Manfred Dorner. Gleich an drei Auffahrten zur Autobahn A9 geht es ab dieser Uhrzeit eher gemächlich zu: nämlich an der A9 bei Greding, Sindersdorf (Hilpoltstein) und Allersberg.
Aber das ist noch nicht alles. Auch an den Bundesstraßen in der Region wird eine zwangsweise Entschleunigung eintreten. So heißt es auch an der B2 zwischen Röttenbach und Mischelbach (Pleinfeld) einige Gänge herunterzuschalten – ebenso wie an der B466 zwischen Haag und Schwabach. Die Auffahrt zur A6 bei Schwabach wird dabei sicherlich stark in Mitleidenschaft gezogen. "Auch in Rednitzhembach kommt es zu Behinderungen", verrät Dorner einen weiteren Schwerpunkt der Aktion.
Bei allen Routen aber könne man entweder gefahrlos wenden oder es sorge eine Mehrspurigkeit für ein Mindestmaß an Verkehrsfluss. Rettungs- und Pflegedienste würden zudem durchgewunken. "Wir wollen nicht blockieren, sondern ein Zeichen setzen, dass der Dialog weitergeht," so Dorner. Bei einer völligen Blockade "gibt es nur Verlierer".
Zeitgleich läuft auch der von Mittwoch, 24. Januar, bis Montag, 29. Januar, angesetzte Bahn-Streik der GDL. Weil kaum Züge in Mittelfranken auf den Gleisen unterwegs sind, dürften die Straßen auch am Freitag deutlich voller und das Risiko für Verkehrsbehinderungen und Staus dadurch noch größer sein.
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