Kaum mehr wiederzuerkennen: Das neu gestaltete „Dorner-Eck“ in Thalmässing präsentiert sich in neuem Gewand – unter anderem mit einer Verkehrsinsel.  
© Jürgen Leykamm
Kaum mehr wiederzuerkennen: Das neu gestaltete „Dorner-Eck“ in Thalmässing präsentiert sich in neuem Gewand – unter anderem mit einer Verkehrsinsel.  

Umgestaltung läuft planmäßig

Frühe Bescherung in Thalmässing: "Dorner-Eck" bald fertiggestellt

Die Idee zur Umgestaltung keimte bereits 2016 auf. Dass eine solche nötig ist, brachte vor fünf Jahren schon das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) an den Tag. So erklärt es rückblickend im Gespräch mit unserer Zeitung Martin Obermeyer, Kämmerer und Geschäftsleiter der Marktgemeinde. Schon damals sei die Erneuerung als wichtiges Teilprojekt betrachtet worden. Von welch großer Bedeutung es ist, ergaben dann die entsprechenden Verkehrszählungen im Mai 2017. Die Ergebnisse sorgten für eine Modifizierung der Planunterlagen.

Fast fertig: Die neue Verkehrsinsel am neu gestalteten „Dorner-Eck“ in Thalmässing.

Fast fertig: Die neue Verkehrsinsel am neu gestalteten „Dorner-Eck“ in Thalmässing. © Jürgen Leykamm, NN

Im gleichen Jahr wurde die Maßnahme zur Förderung über das FAG (Finanzausgleichsgesetz) angemeldet. Dann kam der große Schock: „Es wurde nicht berücksichtigt!“ so Obermeyer. Die endlichen Mittel des Fördertopfes erzwangen eine Priorisierung, bei der Thalmässing das Nachsehen hatte. Was in der Marktgemeinde auf Unverständnis bis Empörung stieß, die nicht folgenlos blieb. So flatterten aus dem Rathaus bald Protestbriefe, um entsprechenden politischen Druck auszuüben: Der damalige Finanz-, Landesentwicklungs- und Heimatminister Markus Söder zählte ebenso zu den Adressaten wie der CSU-Landtagsabgeordnete Volker Bauer.

Aber auch Innenminister Joachim Herrmann. Dessen Antwort folgte prompt ein Gespräch mit der Regierung von Mittelfranken und es wurde ein gangbarer Kompromiss für eine Verwirklichung des Gesamtprojekts gefunden: Das Staatliche Bauamt bleibt Baulastträger, der Markt aber übernimmt die Bauausführung und -überwachung. So der Tenor der im Juli 2019 unterzeichneten Vereinbarung.

Zum Jahreswechsel 2019/20 ging es dann mit einem echten Paukenschlag los: dem Abriss des einstigen Schlecker-Markts und des benachbarten Pfitzinger-Gebäudes in der Hauptstraße. 2020 galt es dann erst einmal, die Kanalisation zu erneuern. „Die Dimensionen des Netzes hatten sich als zu klein erwiesen. Die Rohre waren außerdem schon marode“, berichtet Obermeyer. Aktuell stehen die Straßenbauarbeiten im Focus. Die eigentliche Straßenkreuzung hieß es aufzuweiten sowie Richtung Alfershausen und Greding jeweils Verkehrsinseln mit Querungshilfen zu installieren.

Wink des Schicksals

Bei der Neugestaltung kam dem Markt dann ein günstiger Wink des Schicksals zupass. Für den ehemaligen Döner-Laden fand sich nämlich auch keine Verwendung mehr – das Haus wurde abgerissen. An dieser Stelle entsteht gerade ein Mehrfamilienhaus. Der Eigentümer erklärte sich bereit, Richtung Straße eineinhalb Meter abzugeben. Die Kommune kaufte diesen Streifen und machte sich daran, im Rahmen der Straßenneugestaltung eine alte Engstelle zu beseitigen und einen Gehweg in Normbreite herzustellen.

Die Bauarbeiten am "Dorner-Eck" laufen seit Jahresbeginn.

Die Bauarbeiten am "Dorner-Eck" laufen seit Jahresbeginn. © Jürgen Leykamm, NN

Die am Bau beteiligten Firmen legten Nachtschichten ein, um den Zeitplan zu halten. Auch die Kommune habe ihre Hausaufgaben gemacht, damit alles reibungslos ineinandergreifen konnte. „Wir haben sehr viel Wert auf Kommunikation und Transparenz gelegt“, unterstreicht Obermeyer.

Man habe die Anlieger angeschrieben, sie zu Versammlungen eingeladen und die Anregungen der Bevölkerung aufgenommen. Von den Umleitungen bis hin zum Feinschliff der Maßnahme – über alles wurde informiert: „Das war zwar aufwendig, aber es hat sich gelohnt. Wir wollten im Vorfeld alles abklären und alle Betroffenen mit ins Boot holen.“

Fast fertig: Die neue Verkehrsinsel am neu gestalteten „Dorner-Eck“ in Thalmässing.

Fast fertig: Die neue Verkehrsinsel am neu gestalteten „Dorner-Eck“ in Thalmässing. © Jürgen Leykamm, NN

Passend zur anstehenden Adventszeit wurde auch die Weihnachtsbeleuchtung neu organisiert. Für die Verwaltung gab es auch etliches zu tun. Das Staatliche Bauamt als Baulastträger für die Straßenbaumaßnahme, die Städtebauförderung als Geldgeber für die Gestaltung des Platzes der beiden benachbarten abgerissenen Gebäude und die Belange des Marktes, der für die Gehweg-Gestaltung zuständig ist, hieß es fördertechnisch unter einen Hut zu bringen.

Für Ende November ist nun der Deckeneinbau geplant, allerdings „je nach Witterung“, relativiert Bauleiter Wolfgang Jagosch. Doch das Projekt ist damit noch nicht abgeschlossen: Der besagte Platz werde ebenfalls neu gestaltet.