Aufruf zum Urnengang
Einmalige Allianz wirbt im Landkreis Roth zur Europawahl: „Hauptsache demokratisch wählen!“
Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung/Hilpoltteiner Zeitung/Schwabacher Tagblatt/ Wochenanzeiger Roth-Sch
"Was auch immer du wählst: Wähl’ die Demokratie!" Das ist das Motto einer Plakataktion, die in diesen Tagen im Landkreis Roth anläuft - getragen von fast allen hier offiziell vertretenen Parteien. Was auffällt: Die AfD gehört die nicht zu den Unterzeichnenden.
Getragen wird die bisher einmalige Initiative von CSU, Bündnis 90/die Grünen, Freie Wähler, SPD, FDP und Die Linke. Mit dem gemeinsamen "Demokratie"-Slogan werden laut einer gemeinsamen Pressemitteilung in Kürze in allen Gemeinden des Landkreises Großplakate die Bürgerinnen und Bürger dazu aufrufen, bei der Europawahl am 9. Juni ihre Stimme abzugeben. An diesem Tag werden insgesamt 720 Mitglieder des Europäischen Parlaments gewählt, 15 mehr als bei der letzten Wahl.
Einig in der Grundeinstellung
Ein solcher Zusammenschluss über fast das gesamte Parteienspektrum hinweg ist ein Novum für den Landkreis und sendet nach Aussage der Initiatoren eine starke Botschaft, die da heiße: "So sehr sich diese sieben Parteien in ihren Positionen und Parteiprogrammen auch unterscheiden mögen - es eint sie das klare Bekenntnis zur Europäischen Union und zur Demokratie."
Gemeinsam wollten sich die Parteien damit gegen ein mögliches Erstarken rechtsradikaler Kräfte stellen, das eine große Gefahr für die europäische Einheit bedeute. "Parteien, die einen Austritt aus der Europäischen Union anstreben und verfassungswidrige, antidemokratische Positionen vertreten, dürfen nicht weiter an Einfluss gewinnen. Denn nur ein starkes, geeintes Europa kann weiter Frieden, Sicherheit und Wohlstand gewährleisten. Um nichts Geringeres geht es bei der Europawahl 2024", heißt es in dem Wahlaufruf.
Einstehen für Werte der Europäischen Union
Deshalb appellieren die an der Plakataktion beteiligten Parteien an die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Aufruf, von ihrem Wahlrecht "auch wirklich Gebrauch zu machen und dabei Parteien zu wählen, die hinter den Werten der Europäischen Union stehen". Mit ihrer gemeinsamen Aktion wollten sie auch deutlich machen, dass Zusammenhalt und Gemeinsinn der Schlüssel seien, um jenen entgegenzutreten, die "mit Hass und Hetze die Gesellschaft spalten und die Demokratie zerstören wollen".
Die Parteien wenden sich mit ihrer Aktion auch explizit an die knapp 4000 jungen Menschen im Landkreis, die erstmals bei einer Europawahl, die nur alle fünf Jahre stattfindet, wählen dürfen. Das ist eine größere Anzahl als bei bisherigen Wahlen, da das Wahlalter zu dieser Europawahl auf 16 Jahre herabgesetzt wurde.
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