Auhof: Tierpartnerschaften haben doppelten Nutzen

1.9.2020, 12:59 Uhr
Auhof: Tierpartnerschaften haben doppelten Nutzen

© Foto: Simon Malik

Simone Ziermann ist eine Wiederholungstäterin im besten Sinne des Wortes. Die Pfarrerin lebt in Rohr im Landkreis Roth und arbeitet als wissenschaftliche Assistentin an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau. Sie hat bereits vier Tierpatenschaften für den Archehof Auhof der Rummelsberger Diakonie in Hilpoltstein an Verwandte verschenkt. "Das ist etwas Sinnvolles", sagt sie.

Ziermann findet, dass nicht nur hochgezüchtete Tierrassen einen Ort haben sollten, an dem sie leben können. Sie interessiert sich schon lange für Archehof-Projekte und ist im Internet auf den Auhof aufmerksam geworden.

Der Auhof hat es sich zum Ziel gemacht, sich als so genannter Archehof der Erhaltung seltener Nutztierrassen zu widmen, die vom Aussterben bedroht sind. Dazu gehören beispielsweise Crollwitzer Puten, Sundheimer Hühner, PommernGänse und Turopolje-Schweine. Außerdem leben Ponys, Esel, unter anderem ein Poitou Esel, ein Hund und Katzen am Auhof. Ein Team aus Menschen mit und ohne Behinderung kümmert sich gemeinsam um die Tiere. Ziel ist es, Besuchern die bedrohten Arten näher zu bringen, für nachfolgende Generationen zu erhalten und den Bestand zu sichern.

Allerdings ist der Unterhalt sehr teuer. Für Futter, die Instandhaltung von Ställen und Gehegen und die tierärztliche Betreuung fallen hohe Kosten an. Darum hat der Auhof Tierpatenschaften entwickelt. Die Paten übernehmen einen festen Geldbetrag, mit dem sie zum Unterhalt für eine bestimmte Rasse beitragen. "Das ist eine Kombination, die ich genial finde", sagt Ziermann. Zum einen könne sie sich so für den Erhalt seltener Tierrassen einsetzen, zum anderen Inklusion vor Ort unterstützen.

Tierpartnerschaft verschenken

"Ich bin in der sehr glücklichen Situation, dass die Menschen in meinem Umfeld alles haben, was sie brauchen. Da fragt man sich, was man ihnen schenken kann", erzählt die Pfarrerin. Eine Tierpatenschaft zu verschenken, bereite den Beschenkten Freude und gleichzeitig tue sie damit etwas Gutes. "Bisher kamen die Tierpatenschaften immer sehr gut an. Einmal wurde ich gefragt, was man denn dann alles machen müsse."

Ziermann konnte schnell beruhigen: Tierpatinnen und Tierpaten müssen nicht zum Stallausmisten kommen. Sie sind aber herzlich eingeladen, "ihre" Tiere am Auhof zu besuchen. Selbstverständlich erhalten sie außerdem eine Urkunde und werden zum jährlichen Tierpaten-Treffen eingeladen, sofern es corona-bedingt stattfinden kann. Ziermann will den Auhof schon bald zusammen mit ihrer Mutter besuchen. Ihr hatte sie eine der Tierpatenschaften zum Geburtstag geschenkt.

Info unter: www.rummelsberger-diakonie.de/tierpatenschaft

Keine Kommentare