Otto-Lilienthal-Kaserne

Altes Metall statt neuer Helikopter in den Rother Tiger-Hallen

Patrick Shaw

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21.9.2016, 17:25 Uhr
Altes Metall statt neuer Helikopter in den Rother Tiger-Hallen

© Archiv / Tobias Tschapka

An die 30.000 Quadratmeter Platz sind in den drei Wartungs- und Instandsetzungshallen, die die Bundeswehr einst in der Otto-Lilienthal-Kaserne für den „Tiger“ bauen ließ. Mehr als vier Fußballfelder würden dort hineinpassen. Kosten: mehr als 160 Millionen Euro. Nur die 32 Kampfhubschrauber, die hier stationiert werden sollten, kamen nie nach Roth.

Stattdessen wurde das Kampfhubschrauberregiment 26 „Franken“ vor zwei Jahren aufgelöst. Seither stehen auch die nagelneuen, hochmodernen Hangars mehr oder minder nutzlos herum. Lediglich die drei Eurocopter der Polizeihubschrauberstaffel Bayern starten noch regelmäßig vom Flugplatz vor den haushohen Toren der drei silbernen Giganten.

Zwei Dutzend "Bells" in Roth

Bis zur vergangenen Woche. Da nämlich weckte ein Konvoi von Tiefladern den Fliegerhorst aus seinem Dornröschenschlaf. Die Transporter brachten mehr als zwei Dutzend alte Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D aus dem baden-württembergischen Niederstetten nach Roth — allerdings zerlegt in ihre Einzelteile.

Diese lagern seither in den einstigen Tiger-Hallen und warten laut Kasernenkommandant Christian Schlötterer auf ihren Weiterverkauf. Der Oberleutnant findet das eine gute Sache: „Es entlastet Kapazitäten an anderen Standorten und spart Geld.“ So würden die riesigen Hallen wenigstens wieder sinnvoll genutzt.

Sorgen um Brandschutz

Bedenken hatten interessierte Beobachter zunächst beim Thema Brandschutz. Denn die baulichen Vorkehrungen in den Hangars reichen für den Betrieb mit einsatzfähigen Hubschraubern nicht aus. Deshalb gab es zu Zeiten, als auf dem Fliegerhorst noch reger Flugverkehr herrschte, eine eigene Flugplatz-Feuerwehr. Für die Sicherheit der leerstehenden Hallen sorgt seither die Freiwillige Feuerwehr Roth.

Deren Kommandant Werner Weigel gibt jedoch Entwarnung. „Die Hubschrauber sind komplett zerlegt und unbetankt“, erklärt er. „Das ist eigentlich nicht mehr als ein Haufen Altmetall.“ Zudem wurde die Brandschutzfrage laut Kreisbrandrat Werner Löchl zuvor „ausführlich mit allen Beteiligten abgeklärt“. Der Beauftragte der Bundeswehr habe beim Landratsamt eine Nutzungsänderung beantragt. „Da gibt es so manche Industriehalle, bei der wir nicht wissen, was drin ist“, vergleicht Löchl. Das sei bisweilen viel gefährlicher.

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