Nach Festnahme einer Aktivistin in Nürnberg: 250 Menschen ziehen bei Spontan-Demo durch Gostenhof

Nürnberg - Im Nürnberger Stadtteil Gostenhof wurde am Montagmorgen eine antifaschistische Aktivistin verhaftet. Die Reaktion aus der linken Szene ließ nicht lange auf sich warten: Zu einer spontan organisierten Demo kamen am Montagabend bis zu 250 Menschen.

Personen der linken Szene hatten für Montagabend, 6. Mai, eine Spontanversammlung mit Aufzug angemeldet, so die Polizei in einer Pressemitteilung. Die Organisatoren der Demo mobilisierten mehr als 200 Menschen. Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Mittelfranken begleiteten die Demonstration im Nürnberger Stadtteil Gostenhof. Die Versammlung war eine Reaktion auf einen vorausgegangenen Polizeieinsatz samt Hausdurchsuchung und Festnahme der Aktivistin Hanna S..

Im Zuge eines Ermittlungsverfahrens der Bundesanwaltschaft hatten Einsatzkräfte des Landeskriminalamts Sachsen mit Unterstützung durch Einsatzkräfte der mittelfränkischen Polizei am Montagmorgen in Gostenhof einen Haftbefehl gegen eine 29-jährige Frau vollstreckt und anschließend eine Wohnung durchsucht. Grundlage für die Maßnahmen waren Beschlüsse des Ermittlungsrichters beim Bundesgerichtshof.

Vorwurf gegen Hanna S.: Mitglied in einer kriminellen Vereinigung und Körperverletzung

Der linksradikalen Aktivistin Hanna S. werden die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und zwei Körperverletzungsdelikte - mutmaßlich gegen Neonazis - vorgeworfen.

Gegen 19 Uhr versammelten sich mehrere Personen aus dem linkspolitischen Spektrum in der Parkanlage am Jamnitzerplatz, erklärte die Polizei in einer Pressemitteilung. Zuerst gab es eine Kundgebung am Platz selbst, anschließend meldeten sie bei der Polizei einen Aufzug durch den Stadtteil Gostenhof an.

Sowohl der Veranstalter als auch die Polizei berichteten von etwa 250 Teilnehmern. Hintergrund für die Demonstration war eine Hausdurchsuchung und eine Festnahme im Linken Spektrum in Nürnberg. © NEWS5

An dem Demonstrationszug beteiligten sich in der Spitze rund 250 Personen. Die Route ging über die Eberhardshofstraße und Adam-Klein-Straße in Richtung der Veit-Stoß-Anlage. Über die Fürther Straße kehrte die Versammlung zum Jamnitzerplatz zurück. Entlang der Strecke mussten Polizeikräfte vorübergehend Verkehrssperren einrichten. Es kam zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen.

USK stoppt Fortsetzung der Demo in Gostenhof

Um 20.30 Uhr erreichte der Demonstrationszug wieder den Jamnitzerplatz. Rund 50 Personen versuchten, den Aufzug in Richtung Rothenburger Straße fortzusetzen. Einsatzkräfte des mittelfränkischen Unterstützungskommandos (USK) stoppten die Personen, die sich daraufhin zurück zum Jamnitzerplatz begaben. Gegen 21 Uhr beendeten die Teilnehmer die Versammlung.

Während des Aufzugs hatten unbekannte Versammlungsteilnehmer mehrfach Böller gezündet, so die Polizeipressestelle. In diesem Zusammenhang war es nach Polizeiangaben weder unter den Teilnehmern noch unter den Einsatzkräften zu Verletzungen gekommen.

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