Anzeigen und Fahrverbote

Blitzer in Nürnberg und Fürth: Über 500 Raser an einem Abend erwischt

Timo Schickler

Lokalredaktion Nürnberg

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4.9.2023, 13:47 Uhr
Am Freitag hat es in Nürnberg und Fürth ordentlich geblitzt. Das Donnerwetter kommt für die Raser noch.

© IMAGO/Heiko Becker, IMAGO/HMB-Media Am Freitag hat es in Nürnberg und Fürth ordentlich geblitzt. Das Donnerwetter kommt für die Raser noch.

Am Freitagabend hat das Polizeipräsidium Mittelfranken in Nürnberg und Fürth einen Schwerpunkteinsatz in Sachen Geschwindigkeitskontrolle durchgeführt. Nun müssen über 500 Verkehrsteilnehmer mit Verwarnungen, Anzeigen und sogar Fahrverboten rechnen.

Großeinsatz mit viel Personal

So viele Temposünder und andere Vergehen haben die beteiligten Dienststellen in den beiden Stadtgebieten in nur sechs Stunden festgestellt: Die Aktion lief am Freitagabend, 1. September, von 18 Uhr bis Mitternacht. An mehreren Messtellen hatten sich Polizeibeamte, darunter auch Einsatzkräfte der Kontrollgruppen CarTuning und Motorrad Mittelfranken, und Mitarbeiter der Kommunalen Verkehrsüberwachung postiert, manche mit großen mobilen Blitzern, andere mit Handlasermessgeräten.


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Dabei wurden allein von der Polizei rund 400 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Etwas mehr als die Hälfte davon erwartet eine Verwarnung, die restlichen Verkehrsteilnehmer müssen mit Anzeigen und außerdem Bußgeldern von über 60 Euro rechnen. Den traurigen "Rekord" erreichte ein Autofahrer in der Regensburger Straße. Er fuhr 125 Stundenkilometer statt der erlaubten 70 Kilometer pro Stunde. Ihn erwarten ein Bußgeld in Höhe von knapp über 500 Euro, ein einmonatiges Fahrverbot sowie zwei Punkte im Fahreignungsregister. Hinzu kommen weitere 160 Geschwindigkeitsüberschreitungen, die von der kommunalen Verkehrsüberwachung registriert wurden.

Poser-Szene: Fahrzeuge zu laut

Neben der Tempo-Überwachung wurde vor allem die Poser-Szene unter die Lupe genommen. In sechs Fällen gab es eine Anzeige wegen des Verdachts des unzulässigen Lärms. Bei einem Motorrad stellten die Beamten eine offenbar manipulierte Auspuffanlage fest, die den zugelassenen Höchstwert um mehrere Dezibel überschritt. Das Motorrad darf nun nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen.

Bei einem ebenfalls viel zu lauten Pkw stellten die Beamten eine Manipulation an der verstellbaren Klappenabgasanlage fest. Weil das Fahrzeug im Ausland zugelassen war, musste der Halter eine Strafe in Höhe von rund 160 Euro zahlen.

Die Tuning-Szene ist vor allem im Nürnberger Süden ein wachsendes Problem. Regelmäßig treffen sich zum Beispiel an der Steintribüne Hunderte Autofreaks, um ihre Wagen zu zeigen. Aber eben nicht nur: Sie lassen ihre Motoren dröhnen und zeigen lebensgefährliche Manöver.

Das Ziel von Einsätzen wie am Freitag ist mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Vor allem zu hohes Tempo ist nach wie vor Unfallursache Nummer eins. Im Rahmen des Verkehrssicherheits-Programms 2030 "Bayern mobil - sicher ans Ziel" sollen deshalb solche Schwerpunktkontrollen einen Beitrag dazu leisten, die Gesamtunfallzahlen zu reduzieren.

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