Worte zum Advent
Weihnachtsvorfreude oder Stressfalle: Priester aus Neuhaus über die Hektik in der Adventszeit
1.12.2024, 05:00 UhrAlle Jahre wieder steht es vor der Tür: Das Weihnachtsfest. Seine ersten Schatten wirft es bereits im Oktober voraus, wenn wir im Supermarkt die ersten Lebkuchen und Schokonikoläuse kaufen können. Und spätestens ab dem ersten Advent erklingen die ersten Weihnachtslieder im Radio.
Jetzt wird auch dem Letzten bewusst, dass das Weihnachtsfest immer näher rückt. In vielen Wohnungen steht ein Adventskranz mit vier dicken Kerzen. Vom ersten bis zum vierten Advent wird jeweils am Sonntag eine Kerze entzündet. Somit haben wir bildlich vor Augen, wie lange wir noch auf Weihnachten warten müssen. Die Adventszeit wird in Bayern und Österreich auch gerne die "Stade Zeit" genannt. Sie lädt uns ein, einen Gang zurückzuschalten, damit wir ein wenig zur Ruhe kommen, um uns auf das Fest der Geburt Jesu vorzubereiten.
Warum diese Hektik?
Doch weiß ich jetzt schon - wie jedes Jahr- dass diese "Stade Zeit" alles andere als stad sein wird. Die Vorweihnachtszeit ist für viele Menschen zwar eine der schönsten, aber auch hektischsten Zeiten des Jahres. Kaum hat der Advent begonnen, verwandelt sich der Alltag in ein geschäftiges Treiben. Die Straßen sind geschmückt mit Lichtern und festlichen Dekorationen, die Wohnungen und Häuser erstrahlen im Lichterglanz, Plätzchen werden gebacken und die vielen Weihnachtsmärkte locken mit ihrem Duft nach Glühwein und gebrannten Mandeln. Obwohl die festliche Stimmung überall spürbar ist, schleicht sich oft auch ein Gefühl von Stress und Hektik ein.
Während man versucht, die Vorfreude auf das Fest zu genießen, türmen sich die To-Do-Listen. Geschenke müssen ausgesucht und besorgt werden, oft in letzter Minute. Viele Menschen hetzen von Geschäft zu Geschäft, um das perfekte Präsent zu finden – ein Ausdruck der Liebe, der manchmal in der Eile und dem Druck verloren geht. Die Suche nach den richtigen Geschenken kann schnell zur Stressquelle werden, besonders wenn man nicht nur an Familie und Freunde, sondern auch an Kollegen und Bekannte denken muss. Die Menschen wirken oft gehetzt, während sie durch die Straßen eilen. Die Gesichter sind angespannt, und das Lächeln auf den Lippen ist oft nur eine Fassade, die den inneren Druck überdecken soll. Die Vorweihnachtszeit, die eigentlich eine Zeit der Besinnung und des Miteinanders sein sollte, wird häufig zur Stressfalle.
Gönn dir mal die Ruhe
Hier können uns kleine Oasen der Ruhe helfen, um in dieser geschäftigen Zeit nicht den eigentlichen Sinn der Adventszeit aus den Augen zu verlieren. Einige Bistümer bieten auf ihrer Homepage Materialien für die Gestaltung eines Hausgottesdienstes an. Beim gemeinsamen Beten und der Betrachtung biblischer Texte kann sich die Familie eine kleine Auszeit vom Alltag nehmen und sich so auf die Ankunft Jesu vorbereiten.
Unser Herz ist der Geburtsort des Christuskindes. Die Krippe von einst im Stall von Bethlehem ist die Krippe heute in unseren Herzen. Denn nur in unseren Herzen kann die Geburt Jesu etwas bewirken, sich entfalten und in unser Leben hineinstrahlen. Aus der Krippe des Herzens geht die Botschaft der Hoffnung und des Friedens in diese ach so sehr geplagte und geschundene Welt hinaus, um ihr wieder von neuem zu sagen: Fürchtet euch nicht! Heute ist euch der Retter geboren, Christus der Herr.
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