
Start der Bauarbeiten
Straße wird gesperrt: Dafür gibt es zwischen Amberg und Sulzbach bald einen neuen Radweg
Eine Lücke schließt sich, und der Radverkehr zwischen Sulzbach-Rosenberg und Amberg kann ungehindert und sicher fließen. Und Obersdorf bekommt gleich eine neue Ortsdurchfahrt. Das Projekt ist seit langem in Planung, wurde immer wieder angesprochen, jetzt kann es endlich starten, schreibt das Landratsamt Amberg-Sulzbach in seiner Pressemitteilung.
Zwischen Altmannshof und Obersdorf wird auf 800 Metern eine neue Trasse angelegt, sie führt vom Ende des Radweges hinein nach Obersdorf und schließt an den vorhandenen Radweg Richtung Lohe an. Das sahen sich Landrat Richard Reisinger, Bürgermeister Stefan Frank und Poppenrichts Bürgermeister Hermann Böhm vor Ort an - für sie geht mit diesem Millionenprojekt ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Denn dort klafft die letzte, oft kritisierte Lücke in der Radwegeverbindung zwischen Sulzbach-Rosenberg und Amberg.
Zur Behebung der Radweg-Netzlücke entschied sich der Bau- und Planungsausschuss des Kreistages schon am 25. November 2024 für den Ausbau der Kreisstraße AS13 zwischen Obersdorf und Altmannshof - samt Anbau eines straßenbegleitenden gemeinsamen Geh- und Radweges, in Teilbereichen als Wirtschaftsweg mit kombinierter Nutzung durch Radfahrer und landwirtschaftlichen Verkehr.
Förderbedingungen haben sich verändert
Doch es ergaben sich notwendige Änderungen, so die Pressemitteilung weiter: Ursprünglich sollten die Gehwege in der Ortsdurchfahrt lediglich im Bestand erneuert werden, die Stadt hätte das finanziert. Dann jedoch habe die Regierung der Oberpfalz als Fördergeber mitgeteilt, dass unter diesen Voraussetzungen die gesamte Ortsdurchfahrt (Kreisstraße und Gehwege) nicht förderfähig wäre, berichtet Reisinger. "Das Hauptförderkriterium, die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, wäre mit einer reinen Wiederherstellung des Bestandes nicht gegeben." Zudem wären die 1,20 Meter breiten Gehwege zu schmal gewesen.
Daraufhin erarbeitete die Landkreisverwaltung eine förderfähige Variante mit einseitigem, 1,80 Meter breiten Gehweg auf der Nordseite der Kreisstraße und lediglich einem schmalen Schrammbord am gegenüberliegenden Fahrbahnrand. Diese Variante habe man auf Wunsch des Sulzbach-Rosenberger Stadtrats zunächst den direkten Anliegern im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt, letztlich stimmte der Stadtrat dieser Variante zu.
Seit der Vorstellung der Entwurfsplanung im November 2022 hatten sich die Förderbedingungen für Wirtschaftswege mit kombinierter Nutzung durch Rad- und landwirtschaftlichen Verkehr maßgeblich verbessert, informiert Matthias Kolb vom zuständigen Sachgebiet am Landratsamt.
Anstatt nur in Teilstrecken wird jetzt die gesamte Strecke ausgebaut
"Bislang war nur die Radwegbreite von 2,50 Meter und der für den Radverkehr notwendige Aufbau förderfähig. Nun ist der gesamte Wirtschaftsweg mit 3,50 Meter Breite förderfähig, wenn er eine straßenbegleitende Radverbindung ersetzt - das ist hier gegeben." Anstatt nur in Teilstrecken soll jetzt die gesamte Strecke als Wirtschaftsweg mit kombinierter Nutzung ausgebaut werden.
Rückblick: Matthias Kolb stellte in der jüngsten Bauausschusssitzung das Projekt nochmals vor. Die Straßenbaumaßnahme könne in drei Baubereiche unterteilt werden. Da sei zunächst der Ausbau der Kreisstraße AS 13 in der Ortsdurchfahrt von Obersdorf mittels Vollausbau. Danach folgten der Ausbau der Kreisstraße AS 13 entlang der Freistrecke von Obersdorf nach Altmannshof mittels Oberbauverstärkung sowie der Anbau eines straßenbegleitenden gemeinsamen Geh-, Rad- und Wirtschaftsweges entlang der Freistrecke.
Landrat Richard Reisinger sah darin einen der letzten Lückenschlüsse im rund 60 Kilometer umfassenden Radwegenetz des Landkreises entlang der Kreisstraßen und der ehemaligen Bahnlinie Amberg-Schmidmühlen.
Die neue Strecke verläuft im Waldbereich auf einem bestehenden Weg. "Daher war der Rodungsaufwand sehr gering", so Matthias Kolb. Der Bereich zwischen Radweg und Kreisstraße bilde den Naturausgleich - dort wurden Nadelbäume entnommen, um die Fläche zu einem Mischwald umzubauen. Dabei habe man auch Baumstümpfe als Bruthabitate belassen. Das zurzeit neben der Kreisstraße liegende Schnittholz stamme übrigens zu einem bedeutenden Teil nicht von der Radwegtrasse, sondern der Ausgleichsfläche und auch von angrenzenden privaten Wäldern.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3,17 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern fördert die Baumaßnahme mit rund 2,1 Millionen. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich am Montag, 31. März, und dauern bis Herbst 2025. Die Kreisstraße AS 13 wird in dieser Zeit dafür voll gesperrt. Die Umleitung für Kfz- sowie Radverkehr verläuft über die Staatsstraße 2040 über Poppenricht und Traßlberg und wird ausgeschildert.
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