
Markus Popp neuer Leiter
Rettungsdienst im BRK-Kreisverband ist seit dem 1. Januar fest „in Auerbacher Hand“
So ganz überraschend war die Einstellung von Popp nicht, da er zuvor schon fünf Jahre seinen Vorgänger Erwin Gräml vertreten hatte. Dass mit Himmelhuber ein zweiter Auerbacher in die Führung berufen wurde, war nicht vorhersehbar. Immerhin hatte es fünf Bewerber auf die Stellenausschreibung gegeben.
Für Markus Popp war eher die Einstellung als Stellvertreter 2017 überraschend. Bei der Stellenausschreibung im Kreisverband war vor sechs Jahren die Wahl auf ihn gefallen, weil er bereits in verschiedene Abläufe eingearbeitet war. Die benötigten Anforderungen wie beispielsweise die IHK-Unternehmerprüfung konnte Popp bereits vorweisen. Während der Zeit als Stellvertreter besuchte er noch ein zweijähriges berufsbegleitendes Studium und schloss dieses mit Erfolg als „Rettungsdienst-Manager“ ab, erklärt der frühere Auerbacher Bereitschaftsleiter.
120 Mitarbeitende
Als Rettungsdienstleiter im Kreisverband ist Markus Popp für vier Rettungswachen und zwei so genannte Stellplätze zuständig. Für drei Notarzt-Standorte werden zudem die Fahrer gestellt. Im BRK-Kreisverband sind aktuell 120 Mitarbeitende im Rettungsdienst beschäftigt. Zusätzlich engagieren sich rund 70 Ehrenamtliche in diesem Bereich.
„Wir sind noch in der glücklichen Lage, auf eine große Zahl von ehrenamtlichen Kräften zurückgreifen zu können“, ist Popp dankbar. Gerade während der Pandemie wurde deutlich, wie wichtig ehrenamtliche Kräfte sind. Auch Sonderfahrdienste, Hintergrunddienste und die Mitwirkung im Katastrophenschutz wären ohne ehrenamtliche Einsatzkräfte nicht in diesem Umfang denkbar. „Das Hauptamt braucht das Ehrenamt und umgekehrt.“
Büro in Sulzbach
Das Büro der Rettungsdienstleitung befindet sich schon seit 2017 in Sulzbach-Rosenberg. Markus Popp hat seinen Schreibtisch im ehemaligen Schwesternwohnheim, wo auch die Rettungswache angesiedelt ist. Zudem bestehe die Möglichkeit, verschiedene Arbeiten im Homeoffice zu erledigen.
Zu den wichtigsten Aufgaben gehören das Controlling, der Haushalt, die Personal- und Mitarbeiterführung, das Qualitätsmanagement sowie die Zusammenarbeit mit weiteren Behörden wie Polizei, Feuerwehr und Gemeinden sowie dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung. Weitere wichtige Aufgaben seien die Zusammenarbeit von haupt- und ehrenamtlichen Kräften und die Personalgewinnung, erläutert der Auerbacher.
Vorgänger Erwin Gräml wurde zum Jahresende 2022 in den Ruhestand verabschiedet. Er habe einen sehr gut aufgestellten Rettungsdienst übergeben.
Der Markt ist leer
Zu den besonderen Herausforderungen gehöre die Personalgewinnung. Der Markt für qualifizierte Rettungsdienstmitarbeiter sei leer. Der Kreisverband sucht dringend Notfallsanitäter für die Hauptwachen in Sulzbach-Rosenberg und Amberg. Leider seien auch Klinikabmeldungen an der Tagesordnung; dies habe enorme Auswirkungen auf den Rettungsdienst, weil sich dadurch Transportwege verlängern und das Personal länger für einen Einsatz gebunden ist.
Der Rettungsdienst wird in rund 80 Prozent aller Fälle zu internistischen Notfällen wie Herzinfarkt oder Schlaganfälle gerufen, berichtet Markus Popp. Die restlichen 20 Prozent der Einsätze verteilen sich auf Haushalts-, Arbeits- und Sportunfälle, psychische Erkrankungen und Vergiftungen. Die Zahl der Verkehrsunfälle sei im Vergleich zu den Vorjahren rückläufig und mache etwa fünf Prozent der Einsätze aus.
Anerkennung sinkt
Die Anerkennung der Helfer im Rettungsdienst sinke merklich, bedauert Florian Himmelhuber. In der Region sei es noch nicht so wie in den Großstädten. Verbale Übergriffe und eine erhöhte Erwartungshaltung nehmen jedoch überall zu. Es gebe aber auch die Dankbaren, die sich schriftlich oder über eine Spende erkenntlich zeigen und die Arbeit zu schätzen wissen.
Als Lebensretter im Hauptberuf und im Ehrenamt bleibt den beiden Rotkreuzlern auch noch Freizeit. Markus Popp entspannt beim Angeln oder Radfahren und verbringt Zeit mit der Familie, zu der drei Kinder gehören, die begeistert im Jugendrotkreuz aktiv sind. Florian Himmelhuber ist im Fasching und in der Theatergruppe des Heimat- und Volkstrachtenvereins aktiv. Für den ADAC begleitet er zudem Flüge, um Patienten nach Deutschland zu holen.
Während Markus Popp als Rettungsdienstleiter vollzeitbeschäftigt ist, unterstützt ihn Himmelhuber an zwei Tagen pro Woche. Die restliche Zeit ist er im Rettungsdienst aktiv.
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