Eröffnung im April

Quantensprung für die Stadt Bayreuth: Welterbemuseum neben dem Opernhaus

Eric Waha

3.1.2023, 14:55 Uhr
Finanzminister Albert Füracker mit der Museumsreferentin der Schlösserverwaltung, Cordula Mauß, auf der Bühne im Maßstab eins zu vier.  

© Eric Waha, NN Finanzminister Albert Füracker mit der Museumsreferentin der Schlösserverwaltung, Cordula Mauß, auf der Bühne im Maßstab eins zu vier.  

Das Redoutenhaus direkt neben dem Weltkulturerbe Markgräfliches Opernhaus wird seit Herbst 2019 zum Opernhaus-Museum umgebaut. Das 15-Millionen-Euro-Projekt ist aber mehr als Museum: Es ist Bindeglied, Erklärstück. Und es macht das Welterbe in Bayreuth erst komplett.

Der bayerische Finanzminister Albert Füracker nannte bei seinem Besuch Ende November erstmals einen Eröffnungstermin: 21. April 2023.
In das Redoutenhaus, in seinen Ursprüngen 30 Jahre älter als das Welterbe in der direkten Nachbarschaft, investiert der Freistaat nach Fürackers Worten über 15 Millionen Euro.

Bernd Schreiber, der Präsident der bayerischen Schlösserverwaltung, sagt im Gespräch, dass in der Museums-Konzeption rund sechs Jahre Arbeit stecken. „Die Hochwertigkeit der Ausstellung wird den Stellenwert des Welterbes widerspiegeln.“

Dieses Haus bekomme, sagte Füracker, eine Schlüsselfunktion im doppelten Sinn für das Weltkulturerbe Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth: das Redoutenhaus, das seit Herbst 2019 zum Welterbe-Museum umgebaut wird.

Mit diesem Haus werde das Weltkulturerbe erst komplett, bekommt eine neue Kapazität, wird erklärt, in besonderer Weise erlebbar – und zum ersten Mal in seiner Geschichte auch barrierefrei.

Tonnenweise Stahl und Beton

Was sich in dem Haus alles verändert hat, lässt sich an zwei Zahlen ermessen, die Füracker nennt: 100 Tonnen Stahl und 1000 Tonnen Beton seien verbaut worden in Restaurierung und Umgestaltung des Hauses. Ziel: dem Ensemble und der Geschichtsträchtigkeit des Ortes gerecht zu werden, architektonisch neu gedacht und mit großzügigen Öffnungen versehen. Die Blickbeziehung zum Vorläuferbau des Opernhauses, der nun ältesten noch genutzten Synagoge Deutschlands, sollte hergestellt werden.

Künftig sollen alle Besucher über das Redoutenhaus Zugang zum Weltkulturerbe bekommen. Das macht den Zugang durch die Querverbindungen, die die beiden Häuser im Erdgeschoss und im ersten Stock bekommen, nicht nur durch den Aufzug barrierefrei.
Das Opernhaus entstand in nur vier Jahren Bauzeit, in Auftrag gegeben von Markgräfin Wilhelmine für die Hochzeit ihrer Tochter Friederike Sophie.

Das Opernhaus-Museum mit seiner Dauerausstellung – auch mit Raum für Museums-Didaktik – soll in den beiden oberen Stockwerken des Redoutenhauses laut Füracker die Geschichte des Opernhauses erklären, soll sie aber auch in vielen Details erlebbar machen.

Wie etwa durch das originalgetreue Bühnenmodell im Maßstab eins zu vier, das die Museumsreferentin der Schlösserverwaltung, Cordula Mauß, „ins Konzept hineingeschrieben“ hat. Und das Gero Zimmermann, der als Bauleiter der Bayreuther Bühnenplanung Walter Kottke auch schon bei der Restaurierung des Welterbes eingebunden war, geplant hat.

„Das Opernhaus soll natürlich weiter das Zentrum des Besuchs bleiben, das Herzstück“, sagt Füracker. Über den Rundgang soll aber der Zugang zum Thema Unesco-Weltkulturerbe, zur Baugeschichte des Hauses, zur Bayreuther Theatergeschichte und zur Bauherrin Wilhelmine intensiv erlebbar werden. Beauftragt wurden ein Architekten-Team und die Innenraum-Gestalter um Carlo und Giuseppe Galli-Bibiena. So soll erkennbar werden, wie das Bayreuther Opernhaus zu dem wurde, was es heute ist: „Das besterhaltene frei stehende barocke Hoftheater.“

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