Zweistündiger Festgottesdienst

Monsignore Pfarrer Mathew Kiliroor seit genau 50 Jahren im Dienst für die Kirche

Rosi Thiem

20.12.2022, 11:12 Uhr
Zum 50. Priesterjubiläum von Mathew Kiliroor hatten sich zahlreiche Geistliche und Ehrengäste eingefunden.

© Rosi Thiem, NN Zum 50. Priesterjubiläum von Mathew Kiliroor hatten sich zahlreiche Geistliche und Ehrengäste eingefunden.

In 50 Jahren habe man viel zu erzählen, habe Freude erlebt, aber auch in einer verworrenen Zeit, in der Gott oft keinen Platz habe mit dem Herzen - Feuer und Gewitter - standgehalten, erinnerte Förster.
Er verglich die Aufgaben eines Priesters mit den adventlichen Gestalten Maria und Josef. „Priester sein, heißt, sich Gott zur Verfügung zu stellen.“ Monsignore Pfarrer Kiliroor habe seinen Auftrag wahrgenommen, um die frohmachende Botschaft zu bringen und sei seinen nicht immer leichten Weg gegangen, im Vertrauen auf Gottes Wort.

Zweistündiger Gottesdienst

In einem zweistündigen Festgottesdienst, an dem zehn Priesterkollegen und mehr als 20 indische Ordensschwestern teilnahmen, schmückten Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine, die Feuerwehrkapelle und der Chor musikalisch aus. Eine Besonderheit war die Gabenbereitung, die sich durch die gesamte Pfarrkirche - arrangiert durch ausgewählte Gläubige - erstreckte. Unter den Beauftragten war auch die Nichte und einzige Verwandte des Jubilars, die als Krankenschwester in Frankfurt tätig ist und eine Kerze zum Altar trug.

Drei indische Schwestern überraschten zusätzlich mit einem Marienlied in ihrer Muttersprache und die vier zukünftigen Kommunionkinder durften den Adventskranz zum vierten Advent am Altar entzünden.

In der sehr gut besetzten Pfarrkirche war die Freude groß, dass der ehemalige Seelsorger, der bereits früher elf Jahre von 1988 bis 1999 in Troschenreuth wirkte, nun nach seiner Pensionierung wieder in der vertrauten Umgebung ist und im Pfarrhaus wohnt.

Als Subsidiar tätig

Zum 1. November ist er von Erzbischof Ludwig Schick beauftragt worden, als Subsidiar im Seelsorgebereich Auerbach-Pegnitz tätig zu sein.

Am Ende folgten viele Festansprachen, unter anderem von den Ministranten, der Pfarrgemeinde, den Vereinen, ehemaligen Kirchengemeinden und der Vorsitzenden des Seelsorgebereichsrates Auerbach-Pegnitz, Sonja Schwemmer. Sichtlich bewegt zeigte sich der beliebte Seelsorger über all die wohlgemeinten Gesten zu seinem auf den Tag genauen Jubiläum, denn Pfarrer Dr. Mathew Kiliroor wurde nach dem Studium der Theologie und Philosophie in seiner indischen Heimat am 18. Dezember 1972 zum Priester geweiht und feierte damals Primiz in seiner Heimatpfarrei Sankt Georg, Edathua.

Davor wuchs der am 21. März 1947 in Pandankary, Kerala, Geborene als ältester Sohn einer katholisch geprägten Bauernfamilie an der Südspitze Indiens auf. Er und seine sieben Geschwister halfen nach dem Schulbesuch auf dem elterlichen Hof mit, sammelten Futter für die Tiere, mahlten das Reismehl für die Mahlzeiten der Familie und bestellten die Felder.

Tag begann um fünf Uhr

Die drei indischen Ordensschwestern sangen als Überraschung ein Marienlied in ihrer Muttersprache.

Die drei indischen Ordensschwestern sangen als Überraschung ein Marienlied in ihrer Muttersprache. © Rosi Thiem, NN

Am Abend traf man sich zu einem halbstündigen Gebet. Pfarrer Kiliroor bezeichnete dieses Familiengebet als den Kraftquell des familiären Zusammenlebens. Jeden Tag stand er um fünf Uhr morgens auf, erledigte die Hausaufgaben und lief in die drei Kilometer entfernte Schule. Zusätzlichen Religionsunterricht gab es in einer Sonntagsschule. Die religiöse Atmosphäre, in der er aufwuchs, und der freundschaftliche Kontakt zum Kaplan seiner Pfarrei ließen in ihm den Entschluss reifen, Priester zu werden. Er trat 1963 ins Priesterseminar ein.

Nach seiner vierjährigen Kaplanzeit war Kiliroor am Bischofssitz in Changanacherry als Redakteur des kirchlichen Amtsblattes, Manager des kirchlichen Verlages, Notar am Ehegericht und Vizedirektor der Diözesan-Caritas tätig. Später wurde er zum Direktor ernannt. Zusätzlich war er Pfarrer der Pfarrei Holy Family, Manila.

1982 begann er das Studium zum Doktor der Theologie an der Katholischen Universität Leuven (Belgien) mit Abschluss im März 1988. Während dieses Studiums war er als Vertretung in zahlreichen Pfarreien des Erzbistums Bamberg tätig. In dieser Zeit entstand die Idee eines pastoralen Kooperationsprogramms zwischen seinem Heimaterzbistum Changanacherry und dem Erzbistum Bamberg.

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