Moderne Räume im historischen Ambiente der Königsteiner Stadl
© Foto: Brigitte Grüner
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Knapp 1,5 Millionen Euro investiert

Moderne Räume im historischen Ambiente der Königsteiner Stadl

Die Frühlingssonne strahlte passend zur Einweihung. Und auch die Ehrengäste – darunter Staatsminister Thorsten Glauber, stellvertretender Landrat Franz Mädler und der Bürgermeister der Partnergemeinde Königstein im Taunus, Leonhard Helm – präsentierten sich bestens gelaunt bei diesem Festtag für die gesamte Gemeinde. Die Verwaltung hatte einen Sektempfang und Häppchen vorbereitet.

Minister Glauber signierte das Goldene Buch der Marktgemeinde und das Gästebuch der Freien Wähler (FW) im Landkreis Amberg-Sulzbach, das Hans-Martin Grötsch mitgebracht hatte. Eine kurze Führung von den Architekten durch das Gebäude zeigte die gelungene Sanierung.

"Wer von den damaligen Erbauern dieser Steinstadel hätte geahnt, was in etwa 200 Jahren daraus werden wird?", fragte der evangelische Pfarrer Horst Kurz, der zusammen mit seinem katholischen Kollegen Johann Zeltsperger die Segnung der modernen Räume im historischen Ambiente vornahm.

Moderne Räume im historischen Ambiente der Königsteiner Stadl

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Bürgermeister Bernhard Köller (FWG) erinnerte an den Baubeginn im Jahr 2020. Die Corona-Pandemie sei steter Begleiter gewesen und habe durch Erkrankungen zu kleinen Verzögerungen geführt. Auch die erste Nutzung als Testzentrum hätte man sich bei der Planung nicht vorstellen können. Dass ein moderner Multifunktionsraum mit integriertem Schießstand und einem Nebenraum mit Küchenzeile und modernen Sanitäranlagen entstanden ist, sei vorrangig den em-Architekten aus Amberg – allen voran Johann Ernst, Urban Meiller und Julia Daller – zu verdanken.

Drei Gebäude warten noch

Alle beauftragten Handwerker kamen aus der Region. Die Kosten lagen laut Köller bei 1,487 Millionen Euro. Von verschiedenen Förderstellen gingen Zuschüsse in Höhe von 1,186 Millionen Euro ein. "Ohne die Fördergeber wäre die Umsetzung der Maßnahme nicht möglich gewesen." Die Weichen für die Fortführung der Sanierung – drei Stadl warten noch – seien bereits gestellt, sagte Köller.

Moderne Räume im historischen Ambiente der Königsteiner Stadl

© Foto: Brigitte Grüner

Im Vergleich zur Planungszeit sei die Bauzeit von 1,5 Jahren "Pillepalle" gewesen, machte Architekt Meiller deutlich. Die ersten Gespräche zur Sanierung der Stadlreihe, die das Ortsbild maßgeblich präge, waren bereits 1999 geführt worden. Nach der Sanierung des ersten Gebäudes folgten nun weitere drei Stadl im zweiten Bauabschnitt. Der große Saal, der auch als Schießstand genutzt werden kann, wurde in zwei Stadeln verwirklicht. Dazu musste eine Trennwand abgebrochen werden. Die geforderte Multifunktionalität musste ebenso realisiert werden wie Brandschutz- und Schallschutzmaßnahmen, so Meiller.

Trotz moderner Technik im Inneren seien die Stadl optisch erhalten geblieben. Wegen des Verkehrs an der Hauptstraße liegen die Eingänge auf der hinteren Seite. An die früheren Stadltore erinnern große Fenstern mit Holzlamellen. Die schwarzen Vorhänge im Saal dienen als Kugelschutz, Schallschutz und Verdunklung, erklärte der Architekt.

Moderne Räume im historischen Ambiente der Königsteiner Stadl

© Foto: Brigitte Grüner

Umweltminister Thorsten Glauber ist vom Fach. Als Architekt war er sehr angetan von der "super gut gelungenen" Sanierung. "Alt trifft Neu, und das mit vielfältiger Nutzung", freute sich der Forchheimer, der von der "eierlegenden Wollmilchsau" sprach. "Nutzt diesen Treffpunkt", wandte sich der FW-Politiker an die Königsteiner.

Von einem "Schmuckstück" sprach Franz Mädler, der auch die Grüße von Landrat Richard Reisinger (CSU) übermittelte. Er kenne die Stadl noch von früher und freue sich über die Sanierung, die unter dem Motto "Tradition, Kultur und Fortschritt" stehe. Ein kommunales Gebäude für Vereine und Kultur sei sehr wichtig, meinte auch Leonhard Helm, der Bürgermeister der Partnerstadt. In seiner Gemeinde gebe es dafür ein "Haus der Begegnung". Er halte das Bewahren der historischen Stadlreihe für den richtigen Weg und freue sich schon auf künftige "Dreikönigstreffen" im neuen Saal der oberpfälzer Partner.

Auch für den Schützenverein Tell 1923 Königstein war der 27. März ein Festtag. "Aller guten Dinge sind fünf", sagte Projektleiter Hans-Martin Grötsch. Der Verein hatte in seiner fast 100-jährigen Geschichte bereits vier Schützenheime verlassen müssen und konnte nun dank einer langfristig abgeschlossenen Vereinbarung mit der Gemeinde Königstein in der Stadlreihe mit einziehen.

Als Werbung für regenerative Energien nutzte Oliver Berger, der Leiter der Marktwerke, den Empfang und den Besuch von Umweltminister Glauber. Die Hackschnitzel seien aus der Region, so dass die Wertschöpfung in der Gegend bleibe. Nachhaltigkeit sei alternativlos, betonte Berger und führte die interessierten Gäste nach dem offiziellen Teil noch in das benachbarte Fernwärme-Heizwerk der Marktwerke.

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