Schwieriger Kulturstart

Im Bergbaumuseum Maffei gehen dem Förderverein die Arbeiten nicht aus

vnp

26.10.2022, 14:33 Uhr
Oberpfälzer Kleindenkmalforscher besichtigten bei ihrer Tagung in Auerbach auch das Bergbaumuseum in diesem Frühjahr.

© Brigitte Grüner, NN Oberpfälzer Kleindenkmalforscher besichtigten bei ihrer Tagung in Auerbach auch das Bergbaumuseum in diesem Frühjahr.

Dabei gab und gibt es im Jahr 2022 gleich zwei Premieren. Das erste „Gruben-Open-Air“ lockte im Juli rund 700 Besucher aus der Region auf das Maffeigelände. Eine Wiederholung ist für den 29. Juli 2023 bereits vereinbart.

Die zweite Premiere steht dem Maffei-Team noch bevor. Aus der Großveranstaltung „Bergwerksweihnacht“ wird der „Grubenadvent“ mit 27 statt über 80 Ausstellern und einem reduzierten Festgelände, aber dafür mit verlängerten Öffnungszeiten von Freitag bis Sonntag, 2. bis 4. Dezember. Mit reinen Materialkosten von rund 6000 Euro wurde dafür extra ein zentraler Bewirtungsstand gebaut.

Theaterabend abgesagt

Mangels Nachfrage im Vorverkauf wurde der Theaterabend der Maffeispiele in diesem Jahr abgesagt. Für nächstes Jahr ist am 9. Juli zunächst nur ein Jazz-Frühschoppen geplant, der seit vielen Jahren ein treues Publikum begeistert. Einen tollen Abend erlebten die rund 90 Besucher der Veranstaltung „Maffei-Spezial“ – darunter Gäste aus der französischen Partnerstadt – Mitte September in der Kulturhalle. Die gute Stimmung beim Varieté- und Blasmusikabend wirkte sich allerdings nicht auf die Finanzen aus, denn der Förderverein zahlte mit rund 400 Euro drauf.

Knappes Budget

Auch die Spendensituation ist nicht rosig. In den ersten Jahren sei die Summe meist fünfstellig gewesen. 2021 bekam der Förderverein noch 5450 Euro Firmen- und 2200 Euro Privatspenden. Im laufenden Jahr sind es bislang 3450 Euro. Vorsitzender Michael Grüner bedauerte, dass sich der Verein mit diesem geringen Budget keine großen Sprünge in Sachen Kultur mehr erlauben könne, da der Förderverein niemanden an der Seite habe, der die Risiken eines Defizits übernimmt.

In das Museum wurde viel investiert. Allein die digitale Ausrüstung mit Displays, Monitoren und mehr hat fast 22 000 Euro gekostet.

Stromkosten gesenkt

Zuschüsse bekam der Verein dafür über das Regionalbudget der Frankenpfalz. Angeschafft wurden auch neue Strahler und großformatige Bilder. Erfreulich war laut Vorsitzendem die Entwicklung bei den Stromkosten. Durch die eigene PV-Anlage und weil im Vorjahr keine Veranstaltungen stattfanden, gab es eine Erstattung. Dennoch schlägt ein Defizit von über 16 000 Euro beim Museumsbetrieb zu Buche.

„Uns wurde weder langweilig noch haben wir Investitionen gescheut“, betonte Michael Grüner, der sich bei der Stadt Auerbach für die Unterstützung bedankte. Der Landkreis Amberg-Sulzbach als Grundstückseigentümer hat die neue Zaun- und Toranlage am Eingang Süd bezahlt. „Was das Museum angeht, blicken wir mit einer gewissen Zuversicht in die Zukunft.“

Freunde des Bergbaumuseums dürfen sich auf die Wiedereröffnung der teildigitalisierten Ausstellung am 30. April 2023 bei freiem Eintritt freuen. Bis dahin gebe es noch einiges zu tun, erklärte der Vorsitzende. Durch QR-Codes werden die Nutzer mobiler Endgeräte künftig durch das Museum geführt und erhalten an Infostelen zusätzliche Informationen. Dazu müssen noch Texte verfasst und gesprochen werden und diese dann auf einer Datenbank mit Zugriff über das örtliche WLAN abgelegt werden. Durch Leuchten mit günstigem Verbrauch werden die 20 Jahre alten Turmscheinwerfer mittelfristig ersetzt. Überwachungskameras werden das Gelände künftig sicherer machen.

Derzeit 188 Mitglieder

Der Förderverein hat 188 Mitglieder und Förderer. Seit der letzten Versammlung im Oktober 2021 sind acht Mitglieder ausgetreten – meist wegen der Absage der Bergwerksweihnacht – und vier verstorben. Dazu gehörte Georg Speckner, der viele Jahr für die Stromversorgung im Museum und bei Veranstaltungen zuständig war. Positiv sei die Neuaufnahme von sieben meist jüngeren Mitgliedern, die sich auch bei Veranstaltungen einbringen.

Im Jahr 2021 notierte Kassier Hans Kormann deutlich mehr Ausgaben als Einnahmen. Die Kassenprüfer Horst Rössl und Irmgard Rupprecht sprachen von einer ordnungsgemäßen Buchführung und baten um die Entlastung des Vorstandes, die von den 21 anwesenden Mitgliedern einstimmig erteilt wurde.

Bei der Hauptversammlung am Montag fanden auch Neuwahlen statt. Für weitere drei Jahre stehen Michael Grüner und Matthias Regn an der Spitze des Fördervereins. Kassier bleibt Hans Kormann, neuer Schriftführer und Nachfolger von Beate Friedl ist Gerhard Raß. Als Beisitzer wurden Conny Bachmann und Hans Warta gewählt, der auch technischer Leiter ist. Horst Rössl und Martin Strobl (neu für Irmgard Rupprecht) prüfen die Kasse.

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