"Wenn man will, geht einiges"

Fehlender Pflegestützpunkt: Pegnitzerin Susanne Bauer fordert Unterstützung für den Kreis Bayreuth

30.9.2024, 11:00 Uhr
Person mit Gehhilfe: Der Landkreis Bayreuth soll sich an der Einrichtung eines Pflegestützpunktes beteiligen, fordert die Pegnitzer Grünen-Stadträtin Susanne Bauer.

© dpa Person mit Gehhilfe: Der Landkreis Bayreuth soll sich an der Einrichtung eines Pflegestützpunktes beteiligen, fordert die Pegnitzer Grünen-Stadträtin Susanne Bauer.

"Wenn ich überregional mit Leuten aus der Sozialen Arbeit spreche und dann sage, dass wir nach wie vor keinen Pflegestützpunkt im Landkreis Bayreuth haben, gehen oft die Augenbrauchen hoch. ‚Ihr seid es doch in Oberfranken, die das demografische Problem haben’, bekomme ich dann oft als Antwort", erzählt Susanne Bauer.

Als Sozialarbeiterin sowie Ergotherapeutin hat sie einen fachlich fundierten Blick auf das Thema Pflege; als Mitglied des Kreistags Bayreuths sowie Grünen-Fraktionssprecherin der Grünen im Pegnitzer Stadtrat kommt die politische Komponente hinzu. Beides zusammen hat Bauer nun veranlasst, einen Pflegestützpunkt für den Landkreis Bayreuth zu beantragen.

In Bayreuth ist man schon einen Schritt weiter

Der soll idealerweise mit der Stadt Bayreuth gemeinsam umgesetzt werden. Denn dort ist man schon einen Schritt weiter: Im kommenden Jahr soll in der Wagner-Stadt eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige zum Thema Pflege eingerichtet werden. Das hat Sozialreferentin Manuela Brozat im Juli angekündigt. Bauer möchte, dass der Landkreis mit der Stadt gemeinsame Sache macht. "Die administrativen Grenzen gibt es in der Verwaltung, nicht jedoch im Alltag", sagt sie, die praktische Hilfe anmahnt. "Einen Pflegeplatz im Voraus zu planen, geht schlecht. Wenn nach Krankheit oder Sturz das Thema akut wird, muss es schnell gehen. Hilfe bei der Beratung solle auch den Menschen im Landkreis und nicht nur in der Stadt Bayreuth zuteilwerden."

Bauer könne zwar nicht in die Bayreuther Planungen hineinsehen, aber Angst davor, dass man im Neuen Rathaus nicht auf den Landkreis warten würde, hat sie keine. "Wenn man will, geht einiges", hofft die Kreisrätin auf Synergieeffekte, etwa beim zeitlichen Abdecken der Beratung im beantragten Stützpunkt. Auch könnten Mitarbeiter darin aus Stadt und Landkreis gemeinsam ein breiteres Spezialwissen einbringen.

Erster Antrag wurde abgelehnt

Bereits im Oktober 2020, kurz nach Beginn der Legislatur, hatte Bauer einen Pflegestützpunkt beantragt. Damals wurde der Antrag klar abgelehnt. Dieses Mal ist die Kreisrätin nicht nur wegen des eingeschlagenen Weges zum Stützpunkt in Bayreuth optimistisch. Auch durch die bayerische Landespolitik verspricht sich die Pegnitzerin größere Erfolgsaussichten.

Denn die bayerische Staatsregierung hat die Förderbedingungen angepasst und erweitert. Kommunen können eine demnach Regelförderung erhalten – und die kann für eine vollbeschäftigte Fachkraft jährlich bis zu 20.000 Euro betragen. Eine ganze Menge Geld, findet Bauer.

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