Kein Aprilscherz
Auerbacher können ihre Zahnschmerzen künftig in Praxis im Kloster behandeln lassen
1.4.2023, 11:05 UhrSchick betonte: „Sorge um das leibliche Wohlergehen der Menschen gehört zum Grundauftrag der Kirche Jesu Christi, auch die Sorge um Gebiss und Zähne, die für die Gesundheit des ganzen Menschen sehr wichtig sind.“ Die Einweihung der Zahnarztpraxis der Auerbacher Schwestern weise auch darauf hin und, „dass wir weiterhin bei der Gesundheitsfürsorge nicht nur an uns denken dürfen, sondern gerade auch an die Menschen in den Entwicklungsländern sowie auch in den Kriegsgebieten“, so der frühere Erzbischof. Jeder Krieg zerstöre auch Krankenhäuser und Arztpraxen jeder Art. „Wer die Gesundheit des Leibes für die Menschen will, der muss gegen Krieg sein“, sagte Schick.
Für Kassen- und Privatpatienten
In der neuen Praxis können Kassen- und Privatpatienten behandelt werden. Der Betrieb richtet sich nach den Gebetszeiten im Kloster, damit die Ordensfrauen auch am Gemeinschaftsleben und den Gottesdiensten teilnehmen können. Die Auerbacher Schulschwestern sind vor allem in Schulen, Kindergärten sowie in der Alten- und Krankenpflege tätig. Sie legen nach dem Noviziat zunächst für drei Jahre die Gelübde der Keuschheit, Armut und des Gehorsams ab, danach erfolgt die „ewige Profess“ für die ganze Lebenszeit. Innerhalb des Tagesablaufs in der Ordensgemeinschaft gehen die Schwestern einem Beruf nach.
Die Gemeinschaft der Schulschwestern von Unserer Lieben Frau wurde 1597 in Frankreich gegründet. Nach der Säkularisation kam es Mitte des 19. Jahrhunderts zur Neugründung. 1949 errichtete der Bamberger Erzbischof Josef Otto Kolb in Auerbach die Bayerische Provinz.
"Viele Berufungen sind ein Segen"
Erzbischof Schick würdigte die Arbeit der Schulschwestern in den unterschiedlichsten Bereichen mit verschiedenen Berufungen: „Es ist ein Segen, dass Sie viele Berufungen haben, darunter auch zwei junge Schwestern, die Zahnärztinnen sind.“
Der Erzbischof wies darauf hin, dass die Krankenpflege in Deutschland derzeit auch in Gefahr sei: „Wir haben zu wenig Pflegekräfte in den Kliniken und in den Senioren- und Altenheimen. Deshalb müssen sogar Stationen schließen.“ Schick sprach sich deshalb neben mehr Wertschätzung auch für eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte aus.
Abschließend betonte Schick: „Die Leibfürsorge und das Gesundheitswesen sind im Christentum mit dem christlichen Menschenbild verbunden und dürfen nie davon getrennt werden, was zum Beispiel durch unnötige und kostspielige Schönheitsoperationen oder Anti-Aging-Behandlungen bei uns immer wieder einmal geschieht.“
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