Fall 9 von "Freude für alle"

Nur noch 30 Kilo schwer: Wie Bianca L. von der Aids-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth unterstützt wird

Wolfgang Heilig-Achneck

Lokalredaktion

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23.11.2023, 15:28 Uhr
Die rote Schleife ist ein Symbol für den Kampf gegen Aids. Hier wurde sie bei einem Aktionstag in Berlin mit Kerzen geformt.

© Florian Schuh, NN Die rote Schleife ist ein Symbol für den Kampf gegen Aids. Hier wurde sie bei einem Aktionstag in Berlin mit Kerzen geformt.

Aids ist obendrein in manchen Gruppen und Gesellschaften immer noch stark mit Tabus belastet. Darauf macht alljährlich der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember aufmerksam. Zuvor skizziert die Weihnachtsaktion ein paar Schicksale, denn sie bittet traditionell auch um Spenden für eine Reihe von Klientinnen und Klienten der Aids-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth (alle Namen geändert).

Ein besonders schweres Los hat zum Beispiel Bianca L. zu tragen. Sie kam bereits mit einer HIV-Infektion auf die Welt. Aber in ihrer Familie war nicht gewährleistet, dass sie regelmäßig die erforderlichen Medikamente erhält und einnimmt. So brach die Immunschwächekrankheit voll aus und sie musste, gerade mal 18 Jahre alt, mit Aids im Endstadium in ein künstliches Koma versetzt werden.

Dankbar für Alltagsunterstützung

Ihr Leben konnte gerettet werden. Doch als ihre Mutter starb und Bianca in die Obdachlosigkeit rutschte, kippte ihr Gesundheitszustand erneut. Nach mehreren Entzündungen brachte sie keine 30 Kilogramm mehr auf die Waage. Erneut gelang ihr - auch dank der Aids-Hilfe - eine Stabilisierung. Sie ist, wie viele, schon für vergleichsweise überschaubare Unterstützung etwa für Kleidung und Haushalt dankbar.

Äußerst sparsam muss auch Felicitas T. wirtschaften. Als Gartenhelferin in einem Pflegeheim trägt sie zwar auch selbst zum Lebensunterhalt bei, aber vom Nebenverdienst wird ihr bei der Grundsicherung ein großer Teil angerechnet. Und bis zur Rente ist es noch ein Stück hin.

Manchen setzt eine zunehmende Vereinsamung beinahe ebenso zu wie das HI-Virus. Bei wieder anderen sind es noch schwerere Leiden: Wegen Morbus Crohn hatte Jonas G. schon langwierige Klinikaufenthalte durchzustehen - mit mehr als zehn Operationen. Aktueller Lichtblick für ihn: Er kann endlich aus seiner dunklen Ein-Zimmer-Wohnung in eine neue Bleibe ziehen - für die ihm noch vieles fehlt. Und auf gute Ernährung muss er besonders achten.

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