Volleyball 2. Bundesliga Männer Süd 1. Spieltag

Zum Auftakt Schwerstarbeit für den SV Schwaig

23.9.2024, 19:00 Uhr
Schwaigs Neuzugang Johannes Ullmann (Bildmitte) setzt sich bei diesem Angriff gegen Felix Haar (li.) und Sebastian Luz von der SSG Langen durch.

© Güner Santemiz Schwaigs Neuzugang Johannes Ullmann (Bildmitte) setzt sich bei diesem Angriff gegen Felix Haar (li.) und Sebastian Luz von der SSG Langen durch.

Die Zweitliga-Volleyballer des SV Schwaig starteten mit Mühe in die neue Saison 2024/25. Gegen Aufsteiger SSG Langen führten sie vor 250 Zuschauern bereits standesgemäß mit 2:0, als die Gäste den Spieß umdrehten. Erst nach fast zwei Stunden durften die favorisierten Gastgeber aufatmen (25:20, 25:23, 18:25, 23:25, 15:9).
Die Truppe aus Hessen – die Sport- und Sänger-Gemeinschaft Langen 1889 – wusste ihr Glück als noch „unbeschriebenes Blatt“ in der 2. Bundesliga kaum zu fassen. Als sie gegen 21.30 Uhr jubelnd den vierten (und zuvor den dritten) Satz in der Gelben Halle auf ihre Fahnen schreiben durften, hatten die Gäste nicht nur flugs ihren allerersten Tabellenpunkt in der 2. Bundesliga eingefahren, sondern als Lohn auch noch die Großchance eines ersten Tiebreaks.

Es hapert noch beim SV Schwaig

Den konnten dann zwar die erfahrenen Schwaiger eindeutig gewinnen, und damit ihr erstes Heimspiel mit 3:2, doch das Krachen im Gebälk der Hans-Simon-Halle war noch eine Weile zu vernehmen – und das lag nicht an der von der Firma Hüttinger angebrachten, vier mal 2,20 Meter großen Videowand, auf der die Zuschauer seit dieser Saison auf vier schweren 89-Zoll-Bildschirmen das Spielgeschehen verfolgen können. Ohne Kapitän Florian Tafelmayer, Außenangreifer Max Bibrack (beide erkrankt) sowie ohne Mittelblocker Mariusz Wacek, dessen internationale Freigabe unerwartet noch nicht erteilt war, haperte es beim SVS noch an vielen Ecken und Enden.
Gegen die Gäste, die mit einem selten in der Halle gesehenen Kontingent von 16 Akteuren anrückten – wenn auch ohne ihren Spielertrainer-Star Jochen Schöps – taten sich die Gastgeber unter Coach Milan Maric schwer. Die ersten beiden Sätze ging freilich alles gut: Zwar schien sich bei den Gelbblauen die „Handbremse“ zum Saisonauftakt noch nicht ganz zu lösen. Doch die fulminanten Auftritte von Felix Hemmer, Lauritz Jastrow und – von Beginn an – Yannick Bibelriether, der später zum überhaupt ersten Mal zum „MVP“ gewählt wurde, täuschten über noch einiges „Gerumpel“ in den Abläufen hinweg. Der aus Eltmann zurückgekehrte Perica „Peki“ Stanic schien sich auf seiner Ersatz-Position vier Sätze lang nicht wohl zu fühlen; auffällig hingegen der starke Neuling Johannes Ullmann sowie – gleichsam eine feste „Bank“ wie immer – Veit Dobbertin, der mit tollen Einsätzen seine Abwehraufgabe meisterte.

Keine Auszeiten zum Justieren mehr

Die jüngst geänderte Spielregel der wegfallenden Taktischen Auszeiten nach den Spielpunkten 8 und 16 wird wohl noch so manches Team in Not tiefer in die Bredouille bringen: So lange alles gut geht – wenn auch verzeihbar holprig beim Start einer neuen Saison –, fällt diese Regeländerung nicht auf. Doch es war erkennbar, dass SVS-Trainer Maric in den letzten Sätzen diese kleinen Spielpausen liebend gern genutzt hätte. 
Denn schon im dritten Durchgang standen die Schwaiger etwas neben sich und hämmerten nicht nur vier Aufschläge ins Netz; noch ernster wurde es im vierten Abschnitt, als nicht nur Körpersprache und Elan ausblieben, sondern das SVS-Team sich mit acht Aufschlag- plus einigen Annahmefehlern selbst vollends aus dem Konzept brachte. Da half auch eine lautstarke Auszeit-Ansprache von Maric nichts. 10:12 lagen die Gelbblauen gegen fleißige Langener hinten, später 17:20 und 22:23 zu guter Letzt. Es war auf beiden Seiten ein Aufschlagfehler-„Fest“ –, insgesamt leisteten sich beide Mannschaften 32 Fehlangaben.
Nach dem verlorenen vierten Satz jedenfalls zeigten sich die Gelbblauen ziemlich „bedient“; sie hatten eine 2:0-Führung hergeschenkt. Es galt nun, zumindest zwei Punkte zu retten – und das gelang, angesichts der ernsten Lage, mit echtem Schwung, der dann auch die Fan-Gemüter begeisterte: Rückkehrer „Peki“ Stanic legte – da der eingewechselte Yannick Klement auf der Diagonalposition agierte – richtig los; die SSG-Akteure ließen zusehends nach, und 7:5, 11:8 und 13:8 hießen die feinen Zwischenstationen zum Sieg. 
Nach 111 Minuten durften die Schwaiger endlich einen befreienden Jubelkreis bilden. Trainer Milan Maric ist sich sicher, dass sein Team in den folgenden Saisonspielen (das nächste am 5. Oktober in Mühldorf) gut zusammenfinden wird, und dann hoffentlich in voller Besetzung. Die Aufsteiger der SSG Langen hinterließen einen fairen und unermüdlich-guten Eindruck – sie dürften schnell in der 2. Liga 2024/25 ankommen. Einen ersten Punkt haben sie ja nun schon.

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