Laut einer Prognose sollen im Jahr 2030 etwa 17.000 Kraftfahrzeuge pro Tag durch Reichenschwand rollen.
© A. Pitsch
Laut einer Prognose sollen im Jahr 2030 etwa 17.000 Kraftfahrzeuge pro Tag durch Reichenschwand rollen.

Bürgerversammlung

Tunnellösung für Reichenschwand: staatliches Bauamt will eine Variante vorstellen

Vor über zehn Jahren tauchte der Gedanke einer Untertunnelung des Straßendorfs erstmals auf. 2012 sagte Landrat Armin Kroder: „Unser aller langfristiges Ziel ist es, die B 14 durch den Tunnel Reichenschwand sowie Umbaumaßnahmen an den Knoten Altensittenbach, Henfenfeld und Speikern zu einer sicheren und leistungsfähigen Fernstraße für den überregionalen Verkehr aus dem Hersbrucker Raum in Richtung A 9 und Nürnberg auszubauen.“ Die Umgehung durch die Pegnitzauen war unter anderem aus Naturschutzgründen gescheitert, andere Möglichkeiten nicht vorhanden.

Trasse steht im Bundesverkehrswegeplan

Damals standen als Kosten 42 Millionen Euro im Raum – nur wenig mehr als die oberirdische Lösung mit 36 Millionen. Voraussetzung, um überhaupt Planungen anzugreifen, war die Aufnahme der Tunnellösung in den vordringlichen Bedarf im Bundesverkehrswegeplan. Das geschah 2016. Dort eingetragen wurde eine Skizze von 2,9 Kilometern Länge und Kosten von 82,2 Millionen Euro. Eine Trasse, die der damalige Bürgermeister Bruno Schmidt unter anderem wegen der Rannaleitung als sehr fraglich einstufte.

Er glaubte damals nicht an einen Spatenstich in den nächsten 15 Jahren. Zu viel hatte er schon erlebt, seitdem das Thema Reichenschwand seit den 60ern verfolgt: Vor rund 30 Jahren habe das Dorf gegenüber Berlin und München eine solche Variante gefordert, erinnerte sich Schmidt. Sie wurde abgelehnt – zu teuer. Aktuelle Prognosen gehen übrigens davon aus, dass die künftige mittlere Verkehrsbelastung im Jahr 2030 bei etwa 17.000 Kraftfahrzeugen pro Tag im Dorf liegen wird.

Suche nach Ingenieurbüro

Dass bislang nichts passiert ist, lag daran, dass das staatliche Bauamt lange kein Ingenieurbüro für die Planungen, ingenieurgeologische Trassenuntersuchung und tunnelbautechnische Bewertung gefunden hatte. Das war erst 2021 der Fall. In der damaligen Pressemeldung hieß es, dass das staatliche Bauamt die Bürger informiert, sobald erste Ergebnisse vorliegen. Laut Bürgermeister Manfred Schmidt sei das nun der Fall: Die Behörde habe eine Tunnelvariante erarbeitet – vielleicht als letzte Chance für eine Umgehung.

Die Bürgerversammlung, die nur für Reichenschwander Bürger ist, findet am Dienstag, 12. März, um 19 Uhr in der Ausstellungshalle der Kleintierzüchter statt.

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