Vereinigte Diakoniestationen starten zwei Projekte

Studie: Dem Vergessen auf den Grund gehen

Hersbrucker Zeitung

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20.6.2022, 11:00 Uhr
Zu dem Angehörigenkurs „Edukation Demenz“ hat Ilka Kolb die entsprechenden Infos für Interessierte.

© Diakonie Zu dem Angehörigenkurs „Edukation Demenz“ hat Ilka Kolb die entsprechenden Infos für Interessierte.

Für die Diakonie im Nürnberger Land ist das Thema Demenz kein Neuland. Sie versorgt in ihrer Tagespflege in Hersbruck schon Menschen mit Demenzerkrankung und mit der Fachstelle für pflegende Angehörige stehen hier auch Beratung und Entlastung für die Angehörigen von Demenzerkrankten zur Verfügung.

„Um das Thema noch weiter zu vertiefen, war es ein notwendiger Schritt auch die Forschung zu unterstützen“, erklärt Susanne Deuschle, Pflegedienstleitung der Vereinigten Diakoniestationen, in einer Pressemeldung. Die Universität Erlangen hat zusammen mit Medical Valley und der Förderung des bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege ein Forschungsprojekt, in der die Versorgungslage für Menschen mit Demenzerkrankung und ihrer Angehörigen näher beleuchtet wird, erarbeitet.

Die Vereinigten Diakoniestationen beteiligen sich als Forschungspartner, die die Interviews, die in verschiedenen Zeitabständen folgen, führen. Mit diesem Projekt soll die Versorgung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen verbessert werden. Außerdem wird den Angehörigen mit digitalen Angeboten eine Möglichkeit der Entlastung geboten.

Test vor Teilnahme

Dieses Angebot richtet sich hauptsächlich an Menschen, die an einer beginnenden Demenzerkrankung oder aber vielleicht auch noch nicht diagnostizierten Erkrankung leiden. Es werden vorher psychologische Tests durchgeführt, ob man an der Studie teilnehmen kann, so Deuschle. „Wir wollen unseren Beitrag im Raum Hersbruck leisten, um auch für die Zukunft die Versorgung von Menschen mit Demenzerkrankung zu sichern.“

Ein weiteres Projekt, dass die Diakonie im Nürnberger Land in diesem Jahr startet, ist das Angebot eines „Edukation Demenz“-Kurses. Hier soll Pflegenden von Menschen mit beginnender oder mittleren Demenz der Umgang mit ihrem Angehörigen ganz praktisch vermittelt werden. Die Angehörigen lernen viel über die Krankheit selbst, das Erleben des Kranken, aber setzen sich auch mit ihrer konkreten Situation und dem Umgang mit dem Erkrankten auseinander.

Der Angehörigenkurs wird an zehn Terminen, jeweils von 18 bis 20 Uhr, in den Räumlichkeiten der Vereinigten Diakoniestationen, Hirtenbühlstr. 5, in Hersbruck stattfinden: 27. Juni, 4., 11., 18., 25. und 28. Juli, 1., 4., 8. und 11. August. Die Kosten für den Kurs werden von der Pflegekasse übernommen.

Belastende Fragen

„Wir wollen mit dem Kurs den Angehörigen helfen, ihre Pflege- und Betreuungskompetenz zu verbessern und ihnen mehr Sicherheit im Umgang mit ihrem demenzkranken Angehörigen geben“, erläutert Ilka Kolb, die den Kurs leiten wird. „Mit diesen Projekten wollen wir mehr als bisher für das Thema der Demenz sensibilisieren“, ergänzt Susanne Deuschle, „denn unsere Erfahrung zeigt, dass Angehörige sehr durch diese Krankheit belastet sind und oft nicht wissen an wen sie sich wenden sollen“.

Interessierte, die an der Studie mit ihrem Angehörigen oder aber auch an „Edukation Demenz“ teilnehmen möchten, wenden sich bitte an Ilka Kolb (09151/862881, ilka.kolb@diakonie-ahn.de). Interessierte an der Tagespflege melden sich bei Susanne Deuschle (09151/862880). Wer sich über digidem informieren möchte, kann dies unter www.digidem-bayern.de tun.

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