Seelische Gesundheit

So hat Georg Rösl seine Depression besiegt

Hersbrucker Zeitung

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16.10.2022, 06:00 Uhr
Georg Rösl hat in der Frankenalb-Klinik Engelthal seine Depression überwunden.  

© John Richter Georg Rösl hat in der Frankenalb-Klinik Engelthal seine Depression überwunden.  

In einer Pressemitteilung klären sie über psychische Erkrankungen auf und setzen sich gegen deren Stigmatisierung ein – ganz besonders in der Woche der seelischen Gesundheit, die bis 20. Oktober dauert.

Depression ist eine Volkskrankheit. In Deutschland erkranken rund acht Prozent der Bevölkerung, also etwa fünf Millionen Menschen, mindestens einmal im Leben daran. Dabei kann es jede und jeden treffen, unabhängig vom Alter, Geschlecht, Einkommen oder sozialen Status. Einer von ihnen ist Georg Rösl.

Rösl sah gut aus, war extrovertiert und erfolgreich – ein Leben auf der gesellschaftlichen Überholspur. Doch berufliche und private Schicksalsschläge hinterließen tiefe Spuren, dunkle Schatten auf der Sonnenseite des Lebens. Es folgte der Gang zum Arzt und die Diagnose „Depression“. Georg Rösl entschied sich, die Erkrankung in der Frankenalb-Klinik Engelthal behandeln zu lassen.

Einmal alles umkrempeln

„Ich hatte echt Glück, den richtigen Zeitpunkt erwischt zu haben – und den richtigen Ort“, sagt Rösl heute. „Die Therapeutinnen und Therapeuten sind extrem erfahren und feinfühlig. Dazu kommt ein vielfältiges Therapieprogramm und eine ruhige, fast therapeutische Landschaft.“ Heute ist Rösl gesund.

„Ich habe schon während meiner Therapie in der Klinik entschieden: Wenn ich das glimpflich überstehe, krempele ich mein Leben um“, sagt Rösl. „Ich gehe jetzt alles ruhiger an, in meinem eigenen Tempo.“

Mittlerweile hilft er selbst Menschen, die unter Depressionen leiden. Er hat ein Buch geschrieben, in dem er über die Erkrankung informiert und zeigt, wie und wo man sich helfen lassen kann. Als Trainer für mentale Gesundheit unterstützt er Klienten, die ihr Leben befrieden und verbessern wollen.

In einem Video für die Bezirkskliniken Mittelfranken gibt er zudem Einblicke in seine Krankengeschichte und die Behandlung in der Frankenalb-Klinik Engelthal – und macht damit anderen Menschen Mut. Die Erfahrungen, die er im Lauf seiner Erkrankung gemacht hat, will Rösl nicht missen. Sie wiesen ihm den Weg zu einem positiven, sinnvollen, erfüllten Leben. „Depression sind geil“, sagt er heute, um gleich hinzuzufügen: „Aber erst, wenn sie vorbei sind!“

„Depressionen sind heilbar“

Prof. Dr. Thomas Kraus, Chefarzt der Frankenalb-Klinik Engelthal, hat Georg Rösl und viele andere mit Depressionen behandelt. „Die Hauptsymptome der Erkrankung sind eine traurige, pessimistische Grundstimmung, eine generelle Freud- und Interessenlosigkeit sowie ein Mangel an Antrieb und Energie“, sagt er. „Doch so schlimm die Erkrankung für Patientinnen und Patienten auch ist – man kann was dagegen tun. Es gibt vielfältige erfolgversprechende Methoden und Therapien. In den allermeisten Fällen sind die Heilungschancen sehr gut.“

Die Therapie einer Depression ist individuell auf die Patientin oder den Patienten abgestimmt, so Kraus. In den meisten Fällen baut sie auf drei Säulen auf: biologische, psychologische und kreative Verfahren. „Zu den biologischen Verfahren gehört vor allem die medikamentöse Therapie“, erklärt er. „Hier gibt es relativ sanfte Präparate mit geringen Nebenwirkungen. Weitere Möglichkeiten sind die Lichttherapie oder nicht-invasive Stimulationsverfahren.“

Die zweite Säule bilden die psychologischen Maßnahmen wie Gesprächs- und Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie. Zusätzlich, und das ist die dritte Säule, können körperbezogene und kreative Verfahren helfen. Zum Beispiel die Kunst- und Musiktherapie oder die Ergo-, Bewegungs- und Physiotherapie. Dazu komme das einzigartige Heilmittel „Natur“, so Kraus weiter. Sport und Spaziergänge im Wald oder im Grünen sind gut für die Psyche und steigern das Wohlbefinden, ist der Professor überzeugt.

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