
Filigrane Pracht
Seltenes Haareis begeistert Wanderer: Entdeckungen in Wäldern bei Heuchling und Aspertshofen
Gabriele und Stefan Markl haben kürzlich bei einer Wanderung in den Wäldern zwischen Heuchling und Bürtel etwas ganz Besonderes entdeckt: Haareis. Auch Barbara Steinberg hatte das Glück und entdeckte das seltene Naturphänomen. Sie war im Wald zwischen Aspertshofen und Unterkrumbach unterwegs. Alle drei haben die "eisige Zuckerwatte" fotografisch festgehalten und die Aufnahmen an unsere Redaktion geschickt.
Das filigrane Schauspiel zeigt sich an kalten Wintertagen an abgestorbenen Ästen von Laubbäumen. Ausgelöst wird das Haareis - auch Eiswolle genannt - durch den winteraktiven Pilz Exidiopsis effusa. Das haben Jülicher und Schweizer Forscher herausgefunden.

Laut Bayerischer Landesanstalt für Wein- und Gartenbau dürfte Haareis für diesen Baumpilz also überlebenswichtig sein. "Vermutungen legen nahe, dass es sich bei dem haarigen Eis um eine Art Frostschutzmittel handeln dürfte. So gefriert das Wasser nicht im Holz, wo der Pilz wohnt, sondern außerhalb", erklärt die LWG auf ihrer Internetseite das seltene Phänomen.
Bestimmte Konstellation erforderlich
Das tritt nur bei bestimmten Wetterbedingungen auf: Damit sich Eiswolle bilden kann, so schreibt die Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, müsse es vorher ein bis zwei Tage viel geregnet haben und die Temperatur anschließend um den Gefrierpunkt liegen. Dann müsse eine windstille Zeit folgen und das Thermometer schließlich unter den Gefrierpunkt fallen, allerdings auch nicht zu weit, weil sonst der Prozess im Ast zum Erliegen käme. Hört sich also einigermaßen kompliziert an und erklärt letztendlich auch, warum Haareis so selten zu sehen ist.
Umso größer dann die Freude, wenn es einem dann doch glückt. "Ich war total begeistert, als ich dieses Naturphänomen entdeckt habe, das ich selbst bisher nur von Bildern kannte", schreibt etwa Barbara Steinberg in ihrer E-Mail an unsere Redaktion. Von langer Dauer ist Haareis übrigens nicht: Sobald die Sonne länger hervorlugt, ist es auch schon wieder dahin mit der filigranen Eispracht.
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