Das neue Ossinger-Trio: Ben Luber, Marina Rischan und Peter Schertl (von links).
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Das neue Ossinger-Trio: Ben Luber, Marina Rischan und Peter Schertl (von links).

Klingendes Wahrzeichen

Revival: Das Ossinger-Trio formiert sich neu in Königstein

Der Ossinger war schon immer der singende und klingende Berg und das Wahrzeichen von Königstein. Nach ihm benannten sich Anfang der 1950 Jahre drei Musiker: Max Grellner aus Achtel, Paul Schertl und Hans Pirner aus Königstein. Sie bildeten das "Ossinger-Trio". Max Grellner spielte Zither und komponierte viele Walzer, Landler und Polkas. Der Dritte im Bunde, Paul Schertl war auf dem Akkordeon zu hören.

Nachfolger von Hans Pirner wurde 1958 Wilhelm Neidel. Er spielte Bassgitarre und komponierte ebenfalls. Als er aus Altersgründen 1985 aufhörte, trat Peter Schertl in seine Fußstapfen. Das Trio hatte Auftritte in Franken, Österreich und Südtirol. Meistens jedoch spielte Max Grellner in seinem eigenen Gasthaus "Zum weißen Roß" in Unterachtel.

Überregionaler Erfolg

Auch in den Studios des Bayerischen Rundfunks waren sie zu hören. Natürlich gibt es auch verschiedene Tonträger von ihnen. Die Oberpfälzer Musikfreunde haben sogar ein Zitherbüchl vom Grellner Max unter der Federführung von Evi Strehl herausgebracht. Ebenfalls unter ihrer Regie erschien Wilhelm Neidels "Volksmusik aus Königstein". Da Achtel an der fränkischen Grenze liegt, interessierten sich auch die Franken für seine Musik. So brachte die Arbeitsgemeinschaft für fränkische Volksmusik ebenfalls ein Heft mit dem Titel mit "Zitherstücke vom Grellner Max" im Jahre 2017 heraus. Sowohl Grellner als auch Neidel komponierten selber Oberpfälzer Musikstücke oder sie schrieben überlieferte Stücke nieder, um sie der Nachwelt zu erhalten.

Das ehemalige Ossinger-Trio im Jahre 1963 (von links: Wilhelm Neidel, Max Grellner und Paul Schertl).

Das ehemalige Ossinger-Trio im Jahre 1963 (von links: Wilhelm Neidel, Max Grellner und Paul Schertl). © Archiv R. Kurz

Der Höhepunkt des Trios aber war, dass ihnen im Jahre 1994 der Kulturpreis für Volksmusik der Hanns-Seidel-Stiftung im Kloster Banz verliehen wurde. Mit dem Tod von Paul Schertl im Jahre 2001 löste sich das Trio auf. Eine fast 50-jährige Erfolgsgeschichte war zu Ende.

"Ossinger-Trio 2.0"

Zum Glück nicht ganz! Fast 50 Jahre danach forderte Evi Strehl auf einem Musikantenstammtisch Ben Luber und Marina Rischan auf "Spielt`s doch Lieder vom Ossinger-Trio!". So probten sie ein paar Lieder ein. Es war wiederum Evi Strehl, die die Idee hatte: "Fragt doch den letzten `Überlebenden` des Ossinger-Trios Peter Schertl, ob er bei euch mitspielt." Dieser sagte gerne zu. So war das neue Ossinger-Trio geboren, das sich nun "Ossinger-Trio 2.0" nennt. Letzte Woche hatten sie ihren ersten offiziellen Auftritt im Landkreis bei einem Mundartabend mit Dieter Radl in Sigras mit dem Titel. "Des hurcht se goud a!". Und es hat sich wirklich gut angehört! Das Trio betont, dass sie ausschließlich Lieder von Max Grellner spielen. Das Repertoire könnte aber auch mal erweitert werden. Die Zuhörer waren auf jeden Fall begeistert von der Oberpfälzer Volksmusik, wie Landler, Zwiefache, Polkas und Walzer. Man darf schon auf die nächsten Auftritte sehr gespannt sein.

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