
Närrischer Marktplatz
Kinderfaschingsumzug: Einen Nachmittag wurde Altdorf zur Stadt der Wilden und Starken
Das Wetter war am Sonntag zwar nicht ideal für eine Draußen-Veranstaltung, dennoch kamen viele junge und alte Narren auf den Altdorfer Marktplatz, um zusammen mit der Freien Kindergruppe den Kinderfaschingsumzug durch die Stadt zu feiern.

Auf dem Faschingswagen, der den Umzug anführte, thronte Bürgermeister Martin Tabor als King Kong - der hätte den Wagen sicherlich launig und mit dem nötigen Sinn für Humor kommentiert. Allerdings hütete Altdorfs Bürgermeister nicht kiloweise Süßigkeiten für die Kinder sondern sein Bett. Denn Martin Tabor war krankheitsbedingt verhindert und wurde durch die stellvertretenden Bürgermeister Thomas Dietz und Horst Topp sowie Pfarrer Bernd Popp vertreten. Der hatte sich kurzerhand als Bürgermeister Tabor verkleidet, indem er sich eine Maske mit dessen Gesicht aufsetzte. Und dann flogen die Kamelle aus dem Kulturrathaus an diesem Nachmittag zum zweiten Mal auf die kleinen und großen Närrinnen und Narren.

Schon beim Umzug zuvor, der vom Bleichanger zum Marktplatz führte, flogen Süßigkeiten aus zahlreichen liebevoll dekorierten Bollerwägen auf die Zuschauer entlang der Strecke. Andreas Hoffmann aus Altdorf konstruierte mit seinen beiden Söhnen sogar ein Wikinger-Wurfgeschoss auf den Bollerwagen und erreichte damit spektakuläre Wurfweiten.

Für die Freie Kindergruppe bedeutet der Umzug monatelange Vorbereitung und Bastelarbeit. Alle Eltern müssen für den Tag zusammenarbeiten, den Aufbau für den Umzugswagen basteln und bemalen, für Essen und Trinken sorgen und die Spielstationen betreuen. Wie in jedem Jahr war das Glücksrad - neben den frisch aufgeblasenen Heliumballons von Theresa Schurkus vom Spiellzeugladen Mimimaxi - der absolute Renner bei den Besuchern.
Auch Spielsachen aus dem Kinderzimmer wurden verlost
Die Preise stammen von zahlreichen Einzelhändlern aus Altdorf und wurden in diesem Jahr aber auch aus den eigenen Reihen gestemmt. "Jede Familie war aufgerufen, gut erhaltene Spielsachen für die Verlosungen zur Verfügung zu stellen", sagt Einrichtungsleiterin Carola Posner. "Das ist nicht nur nachhaltig sondern verschlankt auch den Spielzeugwahnsinn im Kinderzimmer."

"Trotz des Wetters waren doch erstaunlich viele Leute da", freut sich Carola Posner und dankt in diesem Zusammenhang auch den zahlreichen Sponsoren, "die Jahr für Jahr tolle Sachpreise zur Verfügung stellen".

Bollerwagen-Prämierung: Die Qual der Wahl

Auffällig war in diesem Jahr die Zahl der aufwändig geschmückten Bollerwägen. Denn nur wer einen Bollerwagen hinter sich herzog, durfte dieses Jahr aktiv am Umzug teilnehmen. Alle anderen Jecken waren in diesem Jahr Zuschauer entlang der Strecke - und durften sich die Taschen aber mit Kamelle vollstopfen.
Deejay Gazelle und die Jury aus der Freien Kindergruppe prämierten am Ende die schönsten Bollerwagen. Platz 1 ging an den Heißballon-Bollerwagen inklusive Pippi Langstrumpf, bunt und aufwändig geschmückt von Familie Kalbaß aus Altdorf mit vielen Bastelluftballons. "Wir freuen uns unglaublich", sagt Mutter Katja Kalbaß nach der Prämierung. "Drei Wochen haben wir an dem Bollerwagen gebastelt und lange gehirnt, wie wir das Thema 'Unsere Stadt und die wilden Starken' gut umsetzen könnten."

Platz Zwei ging an die Familie Wikinger aka Familie Himmer - angereist mit Oma, Opa, Eltern und Kindern. Alles an dem Wagen und der Verkleidung war selbst gemacht, genäht und gebastelt. Seit Weihnachten hätten sie an dem Bollerwagen und an den Verkleidungen gearbeitet, verrät Mutter Tina Himmer. "Das muss belohnt werden", sagt Deejay Gazelle und überreicht ihnen einen Einkaufsgutschein.






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