
Spenden-Aufruf
„Hilfe in Charkiw wird dringend gebraucht“
Zur Situation in Charkiw, der Partnerstadt Nürnbergs, findet Altbürgermeister und AWO-Vorsitzender Fritz Körber klare Worte: "Krieg, das ist Todesangst. Das bedeutet, Frauen und Kinder auf der Flucht und Traumata für Millionen von Menschen." Und er bittet um Spenden.
Im April 2021 war Fritz Körber (85) zum letzten Mal im Osten der Ukraine, dem Land, für das er seit 1992 Spenden sammelt. Seit über zwei Jahren nur Tod und Zerstörung – Tag für Tag und Nacht für Nacht. Tausende Tote hat dieser grausame Krieg in der Ukraine bereits gefordert. Kein Stein steht mehr auf dem anderen. Und überall zeigen sich die schrecklichen Verwüstungen des Krieges, wie Fritz Körber über persönliche Kontakte weiß: Bombenkrater, zerstörte Häuserblocks, zerstörte Krankenhäuser und Schulen.
Unzählige Raketen
Besonders nachts seien die Luftangriffe, die heulenden Sirenen und die wachsenden Zukunftssorgen für die Menschen schier unerträglich. Wenn eine der unzähligen Raketen einschlägt, werden aus Haus– und Fensterwänden schwarze, rußige Löcher. Die Spuren der Zerstörung sind überall deutlich sichtbar und Hunderttausende Menschen kämpfen mit den Folgen dieser Katastrophe.
"Es wird nichts wieder so sein wie früher"
Charkiw wird weiterhin beschossen, die Angriffe lassen die Stadt nicht zu ihrem normalen Leben zurückkehren. "Es wird nichts wieder so sein wie früher", so Fritz Körber. Es bleibe zum Beispiel unklar, ob die vielen Menschen, die die Stadt verlassen haben, irgendwann zurückkehren.
Inmitten dieser Ruinen trifft man aber auch alte Menschen, die kein Zuhause mehr haben und dennoch voller Zuversicht sind. Es wird gemeinsam wieder aufgebaut und das Wenige, was ihnen geblieben ist, wird geteilt. Und es gibt auch Menschen, die trotz der Entbehrungen und Zerstörungen in ihrer Heimat bleiben und tapfer dem Terror standhalten.
Die russischen Raketen, die die kommunale Infrastruktur rund um Wasser-, Gas- und Elektrizitätsversorgung treffen, sind Versuche, die Bevölkerung auch psychisch zu destabilisieren. In den Städten, in den Dörfern und an der Front sind die Ressourcen erschöpft.
Täglich kommen Nachrichten
"Uns erreichen fast täglich Bilder und Nachrichten aus Charkiw, bei denen sich Menschen bei uns für die erhaltenen Lebensmittelpakete bedanken", sagt Fritz Körber. Bilder aus einer Kriegsregion, die zwar von Zerstörung künden, die aber auch den starken Überlebenswillen von jungen und alten Menschen zeigen. "Es sind diese Menschen, die Hoffnung machen und uns motivieren, so lange weiterzumachen, wie es vonnöten ist."
Von Anbeginn an, seit über 32 Jahren, leistet die AWO Behringersdorf-Schwaig finanzielle und humanitäre Hilfe. "Doch das verdanken wir der großzügigen und nie nachlassenden Unterstützung vieler Bürgerinnen und Bürger vor allem aus dem Nürnberger Land", so der Alt-Bürgermeister. Mit diesem Geld konnte man schnell und unkompliziert helfen. Am Anfang waren es Kleidung, Schuhe und über 2900 Krankenbetten, Matratzen und medizinische Hilfsgüter, mittlerweile sind es Medikamente und Bettwäsche für vier Kinderkrankenhäuser.
Versorgung wird knapp
Doch für Nürnbergs Partnerstadt wird die Versorgung der Bevölkerung jetzt knapp. Die beiden Sozialstationen, die mit der AWO zusammenarbeiten, liegen in den Stadtbezirken Kyivskyj und Saltivskyj. Dort packen derzeit Mitarbeiter über 2000 Lebensmittelpakete pro Quartal und bringen sie in die Häuser und Wohnungen für hilfsbedürftige und alte Menschen.
Die Temperaturen werden in den kommenden Wochen sinken. Wer jetzt keine winterfeste Unterkunft und warme Kleidung hat, droht zu erfrieren. Deshalb sind die Projekte der AWO für Rentner, für bedürftige Kranke, für alte Menschen und Kinder so notwendig und wichtig. Fritz Körber appelliert: "Unsere Hilfe in Charkiw muss also weitergehen, denn sie wird dringend gebraucht."
Spendenkonto
Wer den Menschen in Charkiw helfen möchte, kann an folgendes Konto spenden: AWO-Behringersdorf-Schwaig, Stichwort: "Hilfe für Charkiw", IBAN: DE 26 7605 0101 0240 251 785, BIC: SS KN DE 77.


