Schlusspunkt: Drei Sekunden vor dem Abpfiff beseitigt Tim Meier - hier beim Wurf - mit seinem Tor letzte Zweifel am Sieg der HSG gegen Günzburg.
© Daniel Decombe
Schlusspunkt: Drei Sekunden vor dem Abpfiff beseitigt Tim Meier - hier beim Wurf - mit seinem Tor letzte Zweifel am Sieg der HSG gegen Günzburg.

Handball Regionalliga

"Big Points" für die HSG Lauf/Heroldsberg

Nach einem umkämpften Spiel war bei den Regionalliga-Handballern der HSG Lauf/Heroldsberg der Jubel über die ersten zwei gewohnten Punkte in der Rückrunde groß. Mit 28:26 besiegte die HSG den klaren Favoriten Günzburg und feierte nach schweren Wochen mit vielen personellen Problemen die wichtigen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. 
Die vorherige erneute Pause im Liga-Spielplan hatte bei den Hausherren dabei offensichtlich mehr Sand ins Getriebe gestreut als den Gästen. Denn zu Beginn funktionierte herzlich wenig – defensiv bekam die HSG keinen Fuß auf den Boden, ließ sich in der 3-2-1 Deckung immer wieder viel zu weit zurückdrängen und machte es den Gästen somit zu einfach. Dazu streute man auch vorne gleich zu Beginn ein paar Fehler ein. 

Erste Auszeit bringt wenig

Die Günzburger ließen sich im Stile eines Favoriten nicht zweimal bitten und versenkten die ihnen angebotenen Chancen konsequent – nach gerade einmal acht gespielten Minuten nahm HSG-Coach Sebastian Wilfling beim Stand von 5:8 die erste Auszeit, um seinen Mannen wachzurütteln. Doch das half auch nicht wirklich, der Rückstand wuchs zunächst weiter an. 
Nach knapp 15 Minuten waren es beim 6:12 bereits sechs Tore Rückstand und der Favorit aus Schwaben schien bereits in Richtung Siegerstraße einzubiegen. Die Wende sollte dann eine defensive Umstellung bringen. Lauf/Heroldsberg ging in die defensivere Variante zurück und organisierte sich neu. Das fruchtete, denn auf einmal mussten die Gäste für ihre Tore Schwerstarbeit verrichten und von Borstel hielt im Tor der Hausherren, was es zu halten gab. 
Darauf gestützt kam die HSG auf einmal ins Spiel zurück und knabberte Tor für Tor am Vorsprung. Kurz vor der Pause zeichnete sich dann noch der einmal mehr stark aufspielende Schindler durch drei schnelle Tore aus. So stand es zur Halbzeit auf einmal nur noch 14:16 und das Spiel war komplett offen. 
Nach der Pause knüpften die Schwarz-Gelben nahtlos an ihre zu gezeigte Leistung an. Vor allem funktionierte jetzt das Überzahl- sowie das Tempospiel hervorragend. Allen voran konnte sich in dieser Phase Schneider mehrfach auszeichnen, er erzielte vier seiner insgesamt sechs Tore in den ersten acht Minuten nach der Pause. 
Beim 16:16 durch Hinkelmann kam man zum ersten Mal zum Ausgleich, gleich danach zogen die Hausherren gegen nun sichtbar beeindruckte Günzburger auf 20:17 davon. Gästecoach Hofmeister zog mit einem Timeout die Notbremse. Das unterbrach den Lauf der HSG – im Anschluss kam das Offensivspiel der Schwarz-Gelben wieder etwas ins Stottern und es entwickelte sich ein Spiel auf Messers Schneide, in dem die Hausherren aber immer ein bis zwei Tore vorne lagen. 

Offener Schlagabtausch

Beim 23:23 glichen die Gäste erneut aus und man durfte sich fragen, ob sich jetzt doch wieder einmal die breite Personaldecke bei anderen Mannschaften bemerkbar machen sollte. Die Antwort darauf gab die HSG jedoch in Form von großem Kampf, es wurde kein Millimeter kampflos hergegeben, fast alle Würfe der Gäste waren unter größter Bedrängnis. Dennoch sollte es bis zum Ende spannend bleiben, da man sich selbst auch gegen die Günzburger Deckung immer wieder aufrieb. 
Fünf Minuten vor Schluss stand es 26:26. Doch dieses Mal hatte die HSG den längeren Atem – bis zum Ende wurde kein Gegentor mehr zugelassen und drei Sekunden vor Schluss setzte Meier mit dem 28:26 den Schlusspunkt zum umjubelten Heimsieg.

Hoffnung lebt weiter

Damit sammelt die HSG weitere wichtige Punkte und kann nach wie vor auf den Klassenerhalt hoffen. In der Regionalliga haben aktuell zwei Mannschaften - darunter die HSG - neun Pluspunkte auf dem Konto, zwei weitere zehn Punkte. Jeder einzelne wird zählen, wenn man am Ende auf Rang 11 einlaufen will. Kommende Woche geht es zum schweren Auswärtsspiel nach Allach, die mit 20:14 Punkten mit dem Thema Abstieg gar nichts zu tun haben und ähnlich stark einzuschätzen sind wie Günzburg. Doch die Rolle als Underdog scheint der HSG ja zu liegen und so hofft die Wilfling-Truppe auf den nächsten Coup in München.
HSG Lauf/Heroldsberg: Ott, von Borstel (Tor); Pinzer, Scheuerer (1), Reisinger D. (1), Scholz (1), Hinkelmann (7/3), Meier (2), Fesser (1), Phillipi, Ehler, Frank, Schneider (6), Schindler (9), Puda
VFL Günzburg: Bieber, Langhans (Tor); Pfetsch (3), Jahn M. (3), Prechtl, Spengler, Jahn A., Jensen (4), Telalovic (1), Heisch (3), Schmidt (1), Jäger (1), Scholz, G. (5/5), Scholz, M. (2), Cremer (3)