
Förderbescheid
404.000 Euro zugesagt: Die Instandsetzung der Sophienquelle wird finanziell unterstützt
Die Instandsetzung der Sophienquelle von Schloss Grünsberg in Altdorf bei Nürnberg wird mit 404.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Markus Blume in München bekannt. „Kraftort, Liebessymbol und barockes Highlight: Die Sophienquelle ist ein Prunkstück barocker Gartenkunst und zählt zu den größten barocken Quellfassungen nördlich der Alpen. Sie wurde 1734 vom Patrizier Johann Paul III Paumgartner als Zeichen der Liebe für seine Frau erbaut“, sagte Blume bei der Übergabe der Förderzusage in München.
Die Geschichte und magische Aura des Ortes mache die Sophienquelle bis heute zu einem beliebten Ausflugsziel. Blume freue sich, die Sanierung des barocken Natur- und Baudenkmals mit über 400.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützen zu können.
Barocke Quellfassung
Bei der Sophienquelle handelt es sich um eine monumentale, etwa 500 Meter von der Burg Grünsberg entfernte barocke Quellfassung. Sie wurde in den Jahren 1724 bis 1726 als Teil eines „sentimentalen Landschaftsgartens“ durch den Nürnberger Patrizier Johann Paul III Paumgartner zu Ehren seiner Gemahlin Sophia-Maria Nützel-Paumgartner-Haller von Sündersbühl erbaut. Die Architektur der Quellfassung ist italienischen Vorbildern verpflichtet.
Der Quellauslass befindet sich zentral in der Apsis. Von dort fällt das Quellwasser über zwei Kaskaden in ein konvex gerundetes Becken mit flacher Steineinfassung. Für den Betrachter nicht sichtbar wird das Wasser von diesem Becken aus unterirdisch in ein zweites, tiefer gelegenes Becken weitergeleitet, ehe es von dort in die Schwarzach fließt.
Von Italien beeinflusst
Die geschickt in die malerische Landschaft eingebettete Grünsberger Sophienquelle ist ein seltenes bauliches Zeugnis italienisch beeinflusster Garten- und Landschaftsarchitektur im Umfeld der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg.
Über ihre architektonisch-künstlerische Bedeutung hinaus besitzt sie auch eine hohe regional- und landesgeschichtliche Bedeutung. Sie dokumentiert anschaulich, wie Nürnberger Patrizier ihre außerhalb gelegenen Herrensitze kunstsinnig ausstatteten und zum Zweck der familiären Repräsentation nutzten.
Sandsteinmauer im Fokus
Die Sophienquelle wird im Rahmen einer Gesamtmaßnahme umfassend saniert. Der Schwerpunkt liegt auf der Instandsetzung des historischen Sandsteinmauerwerks.
Eigentümerin des Baudenkmals ist die Stromersche Kulturgut-, Denkmal- und Naturstiftung. Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen.
Den Bewilligungsbescheid erlässt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, mit dem die Maßnahme abgestimmt ist. Die Maßnahme wird durch das Landesamt für Denkmalpflege auch fachlich begleitet.