Festplatz ist geöffnet
Endlich Kerwa in Neustadt/Aisch: Flotter Auftakt mit Fichte und grandioser Kulisse
10.6.2023, 11:51 Uhr21 Meter ragt sie über den Marktplatz hinaus und ist das weithin sichtbare Symbol der Neustädter Kirchweih. Aufgerichtet wurde der im Stadtwald an der Hartschmiede gefällte Baum von den "Ficht'n-Lupfern" vor einer kaum überschaubaren Besucherschar - manche sprechen von einer Rekordkulisse.
Zum Event wurden ebenso flotte Musik und Tänze und ein "großartiges Spektakel" geboten, für das Bürgermeister Klaus Meier und Dritte Bürgermeisterin Heike Gareis allen Mitwirkenden ein riesengroßes Kompliment aussprachen. Bestätigt vom kräftigen Applaus des Publikums.
Das mit dem schon seit über 40 Jahren zur Tradition gewordenen Aufstellen der "Kerwa-Ficht’n" und mit ihm die um einen Tag verlängerte Kirchweih ist dem Entschluss einstiger Fußballer zu verdanken, ihre Gemeinschaft mit dieser Brauchtumspflege zu erhalten. Angefangen wurde damit schon 1981 vor dem Gasthaus "Goldener Engel" in der Bamberger Straße mit einigen Schaulustigen, "die man zählen konnte", wie sich die Lupfer-Gründer erinnern.
Auch am Anfang 1989 auf dem Marktplatz sei die Besucherkulisse noch überschaubar gewesen, was sich rasch ändern und dieser inoffizielle Kirchweihauftakt zu einem Besuchermagneten werden sollte. Rekordverdächtig war nach der Corona-Pause und dem Aufstellen der Fichte im Vorjahr noch unter Beschränkungen nun die internationale Gästeschar, die schon lange vor dem Aufrichten der Fichte mit laustarkem "Haaauuuuuu Ruck" für einen rappenvollen Marktplatz sorgte.
Auf den Zentimeter genau
Dass die Fichte mit der heiter-bunt geschmückten "Kupfn'n" (Spitze) keine zehn Zentimeter länger sein durfte, zeigte sich beim Einschwenken von der Würzburger Straße und dem Anheben vor einem Geschäftshaus am Marktplatz. Doch auch dieses Mal sollte der Kraftakt mit vielen eifrigen jungen Helfern in den Reihen der "Ficht’n-Lupfer" unter der Regie von Peter Fösel und der von einem starken THW-Truppen gewährleisteten Sicherheit bestens gemeistert und mit viel Beifall gewürdigt werden.
Pausen waren den auch in überlieferten Kerwaliedern versierten "Lupfern" mit Tanzeinlagen der Landjugend aus Burgbernheim gegönnt. Zum zweiten Mal begeisterte sie das Publikum mit temperamentvollen Darbietungen und teilweise akrobatischen Einlagen. Die Bläsergruppe Obersteinbach, die auch den von der Polizei gesicherten Einzug begleitete, ist schon fast von den Anfängen des "Ficht’n-Lupfens" auf dem Marktplatz mit von der Partie und unterhielt die Gäste bei der ausgiebigen Bierprobe bei ersten Kerwaschmankerln.
Ein riesiger Biergarten
Der Marktplatz präsentierte sich einmal mehr als größter Biergarten weit und breit und bot die stimmungsvolle Kulisse für das Aufstellen des Kirchweihbaumes. Bürgermeister Meier würdigte diese "wunderbare Brauchtumspflege", für von den "Ficht’n-Lupfern" nun schon zum 33. Mal kräftig angepackt wurde. Zunächst beim Einholen der 21 Meter hohen Fichte und deren Schmücken bis zum "Lupfen" vor großer Kulisse frohgelaunter Gästeschar, die schon vor dem offiziellen Anstich das süffige Kerwabier kosten konnte. Nicht nur dieser alle Jahre wieder spektakuläre Festauftakt, sondern auch die stete Einsatzbereitschaft der "Ficht’n-Lupfer", wann immer sie gebraucht werden, fand schon seine Anerkennung mit der Ehrenmedaille der Stadt für besondere Leistungen auf kulturellem Gebiet.
Unter den zahlreichen Gästen würdigte auch der Mundartkabarettist Sven Bach mit dem Bekenntnis "Mei’Schadd - Neischadd" auf breiter Brust die Pflege der Tradition durch die "Ficht’n-Lupfer", mit denen er seit vielen Jahren eine enge Freundschaft pflegt. Bei ihnen wird er am 14. Oktober im Schloss-Gewölbe einen Soloabend gestalten, für den bereits bei Oliver Cesinger (0172/8109136) Reservierungen erfolgen können.Foto: Harald Munzinger
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