Breites Bündnis an Unterstützern
"Nie wieder ist jetzt" - Demonstration gegen Rechtsextremismus Sonntag in Bad Windsheim
4.2.2024, 08:55 UhrDer Reigen der Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit geht auch in Mittelfranken weiter. In Bad Windsheim wollen Bürgerinnen und Bürger am Sonntag, 4. Februar 2024, ab 12.30 Uhr auf dem Marktplatz ein Zeichen setzen.
"Angemeldet haben wir eine Veranstaltung mit 200 Personen", erklärt Corinna Gräßel vom Bündnis gegen Rechts im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Das bestätigt auch die Polizei Bad Windsheim. Wie viele wirklich kommen werden? "Das ist schwer abzuschätzen", meint Gräßel und verweist auf die zahlreichen Demos zu dem Thema in den vergangenen Wochen. "Viele waren ja schon irgendwo dabei."
Politik, Kirche und Festivals
Zuletzt waren in Uffenheim rund 500 Menschen unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt" und "Uffenheim ist bunt" auf die Straße gegangen. "Nun kam von vielen Seiten aus Bad Windsheim der Wunsch, auch dort eine Demo anzubieten", erklärt Gräßel. Die Liste der Unterstützer, welche sich der Einladung des Bündnis gegen Rechts und der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg angeschlossen haben, wuchs in den vergangenen Tagen stetig an.
Genannt werden auf dem offiziellen Plakat zur Kundgebung nun das Weinturm-Open-Air, Bürgermeister Jürgen Heckel selbst, das Evangelisch-Lutherische Dekanat Bad Windsheim, die Kreisgruppe des Bund Naturschutz, das Wasted-Open-Air, der Jugendtreff Schneiderscheune, der Seelsorgebereich Oberer Aischgrund mit der Katholischen Pfarrei St. Bonifaz sowie aus der Lokalpolitik die SPD, die Grünen, CSU, FWG, WiR und Liste Land. "Es ist immer größer geworden", erklärt Corinna Gräßel. "Wir sind in Sachen Unterstützern quasi überrannt worden."
Raus aus dem Demo-Modus
Das Bündnis gegen rechts setzt sich laut Angaben auf ihrer Internetseite "gemeinsam für eine vielfältige, tolerante und demokratische Gesellschaft ein, indem wir entschieden gegen rechtsextreme Tendenzen und Diskriminierung vorgehen". Wichtig sei Corinna Gräßel auch: "Wir müssen dann aber auch aus dem Demos-Machen-Modus rauskommen." Sie habe viel Frust in der Bevölkerung festgestellt. "Viele haben sich nun abgeholt gefühlt."
Doch nun gelte es, rechtsextremistischen Tendenzen im Alltag entgegenzutreten. "Sowas begegnet einem oft beim Frisör oder beim Bäcker. Viele sind, wenn sie solche rechtspopulistische Aussagen hören, erstmal zu perplex, um zu reagieren. Da wird getestet, was sagbar ist und was in der Gesellschaft toleriert wird."
Bei der Kundgebung ab 12.30 Uhr auf dem Windsheimer Marktplatz werden neben Corinna Gräßel Bürgermeister Jürgen Heckel sowie Dekan Jörg Dittmar und der ehemalige Geschichtslehrer und Experte in Sachen Drittes-Reich-Historie in Bad Windsheim, Ulrich Herz, sprechen. Zudem werde es noch "Aktionen" als Überraschung geben. Der Posaunenchor trete ebenfalls auf.
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