Innenminister Herrmann fordert am Dreifrankenstein "Mut und Lust zur Zukunft"

Burghaslach - Zum 20. Mal haben sich Vertreter der Christlich Sozialen Union am Dreifrankenstein, am Schnittpunkt der drei fränkischen Bezirke getroffen. Themen waren unter anderem "Nationalpark oder Naturpark der Steigerwald" sowie die Zukunft der CSU.

Der Dreifrankenstein am Schnittpunkt der drei fränkischen Bezirke bildete eine beeindruckende Kulisse für das traditionelle Treffen der CSU-Bezirke. Der Einladung waren einem Bericht von Peter Müller, dem ehemaligen Bezirks- und Wahlkreisgeschäftsführer der CSU, zufolge bei idealem Wetter erneut mehrere hundert Gäste aus dem nordbayerischen Raum gefolgt.

Nach zweijähriger Zwangspause konnten die ober-, mittel- und unterfränkischen CSU-Bezirksverbände ein Jubiläum feiern. Zum 20. Mal fand ihr Drei-Franken-Treffen an der Schnittstelle der drei fränkischen Bezirke und den Gemarkungen Burghaslach, Schlüsselfeld und Geiselwind statt. Mit dabei auch wieder der frühere Bundesminister Michael Glos, im letzten Jahrtausend Initiator dieser Traditionsveranstaltung, die von Pfarrerin Tabea Richter mit einem Geistlichen Wort und der Kapelle "Drei-Franken-Eck" musikalisch begleitet wurde.

Grenze der Belastbarkeit

Mit Blick auf den russischen Überfall auf die Ukraine meinte der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann beim Drei-Franken-Treffen: "Ich habe höchsten Respekt vor der großartigen Hilfsbereitschaft der Nachbarländer und unserer Rettungsdienste, von Firmen und Privatpersonen." Nicht vergessen werden sollten aber auch die Behörden und Kommunen, "die wegen auch anderen Herausforderungen derzeit Einzigartiges zu bewältigen haben, teilweise bis an die Grenzen der Belastbarkeit".

Armin Luther, Thomas Zehmeister, Tobias Winkler, Thomas Söder, Tabea Richter, Dr. Anja Weißgerber, Thomas Silberhorn, Johann Kalb, Gerhard Eck, Rosa Behon, Joachim Herrmann und Holger Dremel, Hans Herold und Petra Guttenberger (von links) beim Drei-Franken-Treffen. © Peter Müller

Der Vorsitzende des CSU-Bezirksverbandes Mittelfranken sprach auch über die Notwendigkeit der Verteidigung von Freiheit und Frieden, von Grundrechten und Grundwerten. "Das Recht auf Selbstverteidigung verdient unsere Unterstützung." Dieser Krieg habe zudem direkte und indirekte weltweite Auswirkungen, von zu befürchtenden neuen Flüchtlingswellen über die Energieversorgung bis hin zur Ernährung.

Agenda für den "Papierkorb"

"Die Weltgemeinschaft muss dafür sorgen, neue Hungerkatastrophen in Afrika und anderswo zu verhindern", sagte Herrmann, der in Bayern auch für die Integration zuständig zeichnet. In diesem Zusammenhang brach er eine Lanze für die bäuerliche und bodengebundene Landwirtschaft: "Wir müssen uns letztlich aus Produkten aus dem eigenen Land ernähren können."

Nach Ansicht des Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn, dem stellvertretenden CSU-Bezirksvorsitzenden von Oberfranken, gehörten die Koalitionsverträge der amtierenden Bundesregierung "wohl in den Papierkorb", zumal sie nicht zuletzt durch den Krieg in der Ukraine mit der Realität konfrontiert werde. Die jetzt in Aussicht gestellten Milliarden für die Bundeswehr seien früher schon mehrfach beschlossen gewesen, aber immer wieder blockiert worden. "Wer in Freiheit und Frieden leben will, muss auch bereit sein, die Demokratie zu verteidigen", erklärte der frühere Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung.

CSU steht zur Tradition Frankens und zur Heimat

Mandatsträger aller politischen Ebenen konnte der in diesem Jahr gastgebende Bürgermeister Burghaslachs, Armin Luther, begrüßen, von Europa mit Monika Hohlmeier bis hin zu einer ganzen Reihe von aktiven und ehemaligen Bundes- und Landtagsabgeordneten, Bezirks- und Landräten, und vielen weiteren kommunalen Repräsentanten. "Wir stehen zur Tradition Frankens und unserer Heimat", meinte Joachim Herrmann, und ganz generell brauche es "keine Umdeutung des positiven Heimatbegriffs, wie es manche aus der neuen Bundesregierung wohl gerne hätten". Vielmehr müsse Neues und moderne Technologie mit der Heimat zusammengebracht werden.

Der Dreifrankenstein am Schnittpunkt der drei fränkischen Bezirke bildet immer wieder eine beeindruckende Kulisse. Dies lockte wieder mehrere hundert Gäste. © Peter Müller

Der unterfränkische CSU-Bezirksvorsitzende und Landtagsabgeordnete Gerhard Eck brachte die "zunächst verhasste aber schließlich doch erfolgreiche" Gebietsreform vor 50 Jahren in Erinnerung und appellierte erneut daran, dass entgegen immer wieder neu erhobener Forderungen nach Aufstufung zu einem Nationalpark "auch künftig eine naturnahe Bewirtschaftung des Naturparks Steigerwald" möglich sein müsse. Als Vorsitzender des Vereins Unser Steigerwald verfolge er die Weiterentwicklung des Steigerwaldes auf Basis der bestehenden Naturparkregelung, welche ökonomische wie ökologische Interessen vereine, "nicht dass wir noch gezwungen werden, künftig Holz aus Russland zu kaufen".

"Der Steigerwald muss Naturpark bleiben"

Joachim Herrmann pflichtete ihm bei: "Der Steigerwald muss Naturpark bleiben." Zustimmung gab es auch von Thomas Silberhorn, der die aktuelle Kritik an den Unterhaltskosten für den Baumwipfelpfad im Ebrach in Bezug zu Ausgaben für Opernhäuser und Schwimmbäder brachte. "Alles nützlich und wichtig, aber nirgendwo kostendeckend." Traditionsgemäß endete das Drei-Franken-Treffen mit der deutschen und der bayerischen Hymne sowie dem Lied der Franken.

Trotz des Krieges in der Ukraine und vieler anderer Herausforderungen wollte Herrmann den wieder mehreren Hundert Gästen eine eventuell vorhandene Verzagtheit nehmen: "Wir haben Mut zur Zukunft und Lust auf Zukunft und für die CSU gilt, mit Begeisterung und Kompetenz dem Land zu dienen."

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