Sommerfest mit 40-Jahr-Feier
Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim: Neue Schmuckstücke zum Jubiläum
2.3.2022, 05:55 UhrWas im Juli 1982 mit 13 historischen Häusern auf einem 45 Hektar großen Areal im Süden Bad Windsheims begann, ist heute mit der Franken-Therme das, was die Kurstadt in Westmittelfranken überregional bekannt macht: das Fränkische Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken.
Jahr für Jahr wurden Gebäude aus nunmehr 700 Jahren fränkischer Alltagsgeschichte aufgebaut, nun sind es deutlich mehr als 100. Für die Jubiläums-Saison und die 40-Jahr-Feier genau am Eröffnungstag von damals, dem 24. Juli, wünschen sich die Verantwortlichen vor allem "Normalität".
40 Jahre, 40 Besonderheiten
Museumsleiter Herbert May hofft auf ein "schönes, großes Fest", wenn das Jubiläum begangen wird, und freut sich außerdem auf den 25. Juni, wenn die Eröffnung des Badhauses aus Wendelstein ansteht.
Zum Jubiläum kündigt May beim Pressegespräch vor dem Saisonstart in der Schwitzstube des Badhauses unter anderem einen Umzug mit 40 Fahrzeugen, Musikgruppen und eine Geländeausstellung mit 40 "Besonderheiten" des Museums an.
Badhaus-Feier mit Museumsnacht
Als weitere Jahreshöhepunkte nannte May das Herbstfest, bei dem am 17. und 18. September auch immaterielles Kulturerbe im Mittelpunkt stehen soll, sowie die Museumsnacht nach der Badhaus-Feier. "Vielleicht genießen wir dann auch ein echtes gemeinsames Bad", sagte Bezirkstagspräsident Armin Kroder.
Ihm liege aktuell auch der Aufbau der Synagoge aus Allersheim "besonders am Herzen", deren Eröffnung 2023 folgen soll. Kroder nannte das Freilandmuseum "eines der bedeutendsten Einrichtungen in diesem Gebiet in ganz Deutschland, wenn nicht sogar im ganzen deutschsprachigen Raum".
Kriminalistische Spurensuche
In die Gestaltung des Aufbau des Badhauses aus Wendelstein seien laut May auch "viele Forschungsergebnisse" eingeflossen. Wie es dort früher ausgesehen habe, da sei "kriminalistische Spurensuche" angebracht gewesen.
Bei den Ausstellungen steht, wie Stellvertretender Museumsleiter Markus Rodenberg erklärte, heuer das Thema Farbe ab Sommer im Mittelpunkt. "Wir werden dabei mit der Legende aufräumen, dass im Ochsenblut-Rot Ochsenblut verwendet wurde."
Bis heute rund 150 Ausstellungen
Bis zum Sommer werde noch die Sonderausstellung zum historischen Bäderwesen zu sehen sein. Insgesamt wurden laut Rodenberg in den vergangenen vier Jahrzehnten rund 150 Ausstellungen im Freilandmuseum gezeigt.
Museumspädagogin Eva-Maria Papini erklärte, dass das Thema Inklusion weiterhin ein ganz wichtiges sei. Sie kündigte für den Saisonstart eine App an, mit der die Besucher sich unter anderem Informationen über die Häuser holen können. Bei Gruppen mit Menschen mit Behinderung seien auch vor allem die "Inklusionsschafe" sehr beliebt, meinte Papini. "Es ist wichtig, dass die Gäste das Museum mit allen Sinnen erleben können."
Wiedereröffnung des Museums Kirche in Franken
Es sei viel passiert, aber auch bei der Barrierefreiheit sieht sie weiter Verbesserungspotenzial. "Wir sind auf einem guten Weg, aber längst nicht da angekommen, wo wir hinwollen."
Baustelle ist aktuell noch das Museum Kirche in Franken, das zur Baugruppe Stadt des Freilandmuseums gehört. Dieses solle wohl an Ostern wieder geöffnet werden, kündigte Andrea Thurnwald an.
Für Besucher gilt aktuell im Freilandmuseum 3G, sie müssen also in Bezug auf das Coronavirus geimpft, genesen oder negativ getestet sein. In den Gebäuden herrscht Maskenpflicht, im Außengelände nicht. "Wir haben aber nun einige Hygienekonzepte in der Schublade", sagte Herbert May.
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