Vortragsabend in den Schloss-Museen

Forschungsreisen nach Südafrika, Brasilien und Sibirien: Wer waren die Aischgründer Entdecker?

hjm

25.9.2023, 09:44 Uhr
Ein Denkmal erinnert in Bad Windsheim an die von Georg Wilhelm Steller entdeckte Seekuh. 

© Harald Munzinger Ein Denkmal erinnert in Bad Windsheim an die von Georg Wilhelm Steller entdeckte Seekuh. 

Seit August wird in den Museen im Alten Schloss in Zusammenarbeit mit der LAG Aischgrund eine Sonderausstellung gezeigt, die Leben und Wirken von Naturforscher und Entdeckungsreisenden aus dem Aischgrund beleuchtet. Am Dienstag, 26. September, werden bei einem Vortragsabend im Museum verschiedene Referenten die Biografien der Entdecker vorstellen.

Südafrika, Sibirien, Brasilien – weit gereist sind die "Aischgründer Entdecker" Georg Wilhelm Steller (1709-1746), Peter Kolb (1675-1726), Peter Vogel (1856-1915), Johann Baptist Spix (1781-1826) und Johannes Jäckel (1822-1885). Der Historiker Heinz Kühlwein wird im Schlossgewölbe über Peter Kolb und Peter Vogel berichten. Kolb, der in den Jahren nach seinen Entdeckungsreisen die Neustädter Lateinschule leitete, war ein berühmter Afrikaforscher.

Seine Reise zu der holländischen Kap-Kolonie an der Südspitze Afrikas diente astronomischen Forschungen und gab ihm Gelegenheit, Alltag und Gebräuche des Volksstamms der Khoi-Khoi zu beobachten, der von den Holländern den Namen "Hottentotten" erhalten hatte. Auch Peter Vogel kann in jedem Fall als bedeutender Forscher des Aischgrunds gelten. Sein Leben hatte Vogel den Naturwissenschaften und vor allem der Mathematik verschrieben. Auch er unternahm mehrere Forschungsreisen, unter anderem an den Rand der Antarktis und in das Innere Brasiliens

Rainer Volkert wird auf das Leben und Wirken von Georg Wilhelm Steller eingehen. Dieser gilt als einer der bedeutendsten Entdeckungsreisenden des 18. Jahrhunderts. Seine Forschungen ließen den gebürtigen Windsheimer bis nach Kamtschatka und Alaska aufbrechen, wo er viele Entdeckungen wie zum Beispiel die "Stellersche Seekuh" machte.

Herbert Fiederling vom Spix-Museum in Höchstadt berichtet über dessen Namensgeber Johann Baptist von Spix, der Begründer der Zoologischen Staatssammlung in München. Einen Namen hat sich der Höchstädter auch durch seine Brasilienreise 1817 bis 1820 gemacht, die er in Begleitung des Botanikers Carl Friedrich Philipp von Martius aus Erlangen unternahm. Mehr als 6500 Pflanzen und über 3500 Tiere habe er mitgebracht, weiß Museumsleiter Jochen Ringer, der sich über großes Interesse an der Sonderausstellung freut.

Manfred Welker wird sich mit dem "Vogelpfarrer" Andreas Johannes Jäckel befassen. Dieser gilt als der wohl wichtigste Erforscher und Sammler der regionalen Fauna vor Ort. In Neuhaus hatte er seine Hauptwirkungsstätte, sein Buch über die Vögel Bayerns ist bis heute ein Standardwerk. Der Vortragsabend beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Im Anschluss ist ein Umtrunk geplant.

Wer dabei "auf den Geschmack" gekommen ist, kann am darauffolgenden Freitag, 29. September, mit auf "Entdeckungsreise" nach Höchstadt fahren. Denn dann besucht der Neustädter Geschichts- und Heimatverein das dortige "Spix-Museum". Herbert Fiederling erwartet die Gruppe um 13.30 Uhr. Nach der Führung steht ein Cafébesuch in Lonnerstadt auf dem Programm. Der Verein organisiert Fahrgemeinschaften, auch die Fahrt mit dem Linienbus von Neustadt nach Höchstadt ist möglich. Anmeldungen für den Ausflug werden in den Museen im Alten Schloss unter (09161) 6620905 entgegengenommen.

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