Auch in der Fränkischen Schweiz

Der starke Hans: Weihnachts-Märchen aus dem Bad Windsheimer Freilandmuseum

24.10.2019, 18:30 Uhr
Schauspieler, Statisten und viele Leute, die sich um Regie, Maske, Garderobe oder Verpflegung kümmern, sind auf dem Dorfplatz im Freilandmuseum unterwegs. Gedreht wird eine Schlüsselszene am Brunnen, nach der die Prinzessin alleine in den verbotenen Zauberwald geht.

© Foto: Gerhard Krämer Schauspieler, Statisten und viele Leute, die sich um Regie, Maske, Garderobe oder Verpflegung kümmern, sind auf dem Dorfplatz im Freilandmuseum unterwegs. Gedreht wird eine Schlüsselszene am Brunnen, nach der die Prinzessin alleine in den verbotenen Zauberwald geht.

Des Rätsels Lösung ist in diesem Fall einfacher als im Märchen: Es laufen Dreharbeiten zu "Der starke Hans".

Der starke Hans (gespielt im Film von Lucas Reiber – bekannt als Ploppi aus der Filmreihe Fuck Ju Göthe) ist im Original der Feder der Gebrüder Grimm entsprungen. Er besitzt durch seinen Wanderstock besondere Kräfte, die er zum Wohle seines Ortes einsetzt. In seiner Selbstfindungsphase geht er auf Wanderschaft.

So muss Prinzessin Sarah (Bianca Nawrath) ohne ihn herausfinden, warum der Brunnen des Dorfes versiegt ist. So begibt sie sich in den verbotenen Zauberwald, in dem die Hüterin der Luftgeister (Jeanette Hain, bekannt aus Tatort-Folgen oder Honig im Kopf) herrscht. Der starke Hans erfährt von ihrem Vorhaben und unterbricht seine Wanderschaft.

Hüterin des Waldes

Vom Original der Gebrüder Grimm wird bei dieser Verfilmung schon ein wenig abgewichen. "So wie es in den Büchern steht, kann man es heute nicht mehr erzählen", meint der Produzent des Films, Marcus Roth von TV60Film, die den Film für ARD und BR dreht.

Die Hüterin des Waldes bleibt im Film am Leben und: "Wir wollen auch nicht erzählen, dass der starke Hans am Ende die Prinzessin heiratet." Klischees werden also aufgebrochen. "Wir nehmen die Figuren ernster", betont Roth. Märchen seien nicht nur für Kinder. Es seien uralte Mythen, die ganz tiefe Wahrheiten ansprächen, aber Hoffnung gäben.

Neben Schloss Greifenstein (Heiligenstadt) und dem Druidenhain bei Wohlmannsgesees in der Fränkischen Schweiz ist das Freilandmuseum Drehort. Roth kennt die Lokalität schon vom Dreh des Märchens "Die drei Federn". Der Ort sei eher dörflich als museal geprägt. Zudem schätzt Roth die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Museum.

Büttnerhaus wird zum Wirtshaus

Nachdem bereits in der Schmiede eine Szene gedreht wurde, bei der der Museumsschmied dem Schauspieler Stefan Wilkening zeigte, wie der Hammer beim Schmieden zu halten ist, wurde gestern auf dem Dorfplatz die wichtige Brunnenszene unter der Regie von Matthias Steurer gedreht, nach der die Prinzessin sich dann in den Wald aufmacht. 1:55 Minuten wird die Szene im 60-minütigen Film haben, der dann 2020 im Weihnachtsprogramm der ARD gesendet wird. Insgesamt sind es 13 Drehtage.

Auf dem Dorfplatz war dazu extra ein Brunnen aufgebaut und das Büttnerhaus aus Wipfeld wurde zum Gasthaus "Zum Guthen Mann". Weiterer Drehort im Museum ist heute die Mühle. Am Mittwoch war noch ein weiteres Filmteam in Bad Windsheim und drehte für ein "Making of" für die Checker im Kinderprogramm der ARD einige Szenen.

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