Die Parsberger Polizei warnt

Wenn der Notar wegen eines Hauptgewinns anruft: Erneut Telefonbetrüger im Landkreis Neumarkt aktiv

26.11.2024, 13:20 Uhr
Eine ältere Frau telefoniert mit einem schnurlosen Festnetztelefon. Die meisten betrügerischen Anrufe wie die sogenannten Enkeltricks und Schockanrufe stammen aus dem Ausland.

© Karl-Josef Hildenbrand/Karl-Josef Hildenbrand/dpa Eine ältere Frau telefoniert mit einem schnurlosen Festnetztelefon. Die meisten betrügerischen Anrufe wie die sogenannten Enkeltricks und Schockanrufe stammen aus dem Ausland.

Vermehrt gehen derzeit Betrugsanzeigen aller Art bei der Polizeiinspektion Parsberg ein, überwiegend begangen durch Abzocke im Internet. Dabei handelt es sich meist um "Warenbetrügereien", vereinzelt auch um sogenannte Callcenter-Betrügereien.

"Die organisierten Täter handeln meist vom Ausland aus und versuchen, an die Daten der Opfer zu gelangen, um mit diesen unrechtmäßig Bestellungen vorzunehmen", schreibt die PI Parsberg in einer Pressemeldung am Dienstag. Aber auch mit Schockanrufen werde versucht, die Übergabe von Bargeld zu erwirken. "Die Fantasie der Täter ist dabei grenzenlos, die Art der Betrugsversuche ändert sich stetig."

Über das Telefon geben sich die Täter unter anderem als Amtspersonen wie Notare oder Polizisten aus. Oder es werden Gewinnversprechen gemacht oder auch schwere Verkehrsunfälle von Angehörigen vorgetäuscht. "In allen Fällen versuchen die Anrufer, die Opfer erheblich unter Druck zu setzen, um die Überweisung bzw. Aushändigung von Geld und Schmuck zu erwirken." So würden vorab "Notarkosten" fällig, um den Hauptgewinn erhalten zu können, oder durch Überweisung einer vorgetäuschten Kaution die Inhaftierung des Angehörigen abzuwenden.

Die Polizeiinspektion Parsberg rät zur Vorsicht und gibt folgende Tipps: "Sprechen und sensibilisieren Sie sich innerhalb der Familie. Sprechen Sie mit Bekannten oder Verwandten über Betrugsmaschen und den Umgang damit." Daten sollten im Internet niemals unbekannten Personen preisgegeben und "Sonderangebote" ignoriert werden.

Angerufene sollten sich nicht unter Druck setzen lassen, auch nicht durch vermeintliche Polizisten oder andere Amtsträger. "Die Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen."

Und eins sollte klar sein: Wer nicht an einem Gewinnspiel teilgenommen hat, kann auch nichts gewonnen haben. "Beenden Sie das Gespräch und rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück." Bei angeblichen Unfällen sofort Rücksprache mit angeblich verunfallten Familienangehörigen halten - und bei Zweifel lieber die 110 anrufen.


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