CSU kontert UPW/FW

„Verunsicherung der Bevölkerung“: Worum geht es im Neumarkter Sandsackstreit?

Max Söllner

Redaktion Neumarkt und "Freude für alle"

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28.7.2024, 15:00 Uhr
Eine Füllmaschine für Sandsäcke im Einsatz in Schleswig-Holstein.

© Birgitta von Gyldenfeldt/dpa Eine Füllmaschine für Sandsäcke im Einsatz in Schleswig-Holstein.

Die UPW/FW-Fraktion (Unabhängige parteifreie Wählergemeinschaft/Freie Wähler) im Neumarkter Stadtrat hatte kürzlich einen Antrag gestellt, eine Füllmaschine für Sandsäcke anzuschaffen. "Der Klimawandel macht sich auch im Bereich der Stadt Neumarkt immer mehr bemerkbar", hieß es von UPW/FW-Stadtrat Jakob Bierschneider, der auch die Idee hatte. Jetzt kontert die CSU in einer Pressemitteilung.

"Im Falle einer Hochwasser-Katastrophe reicht es eben nicht, einfach eine möglichst große Anzahl an Sandsäcken zu befüllen und dann zu glauben, dass nun alles gut werde", wird der christsoziale Fraktions-Vize Ferdinand Ernst zitiert. Wer ausschließlich auf solche, in der konkreten Umsetzung wenig durchdachte Einzelmaßnahmen setze, trage eher zur Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger als zu einem effektiven Katastrophenschutz bei, so die CSU-Stadtratsfraktion anlässlich eines Besuchs beim Technischen Hilfswerk Neumarkt (THW) in der Gößweinstraße.

Nach Ansicht der CSU braucht es vielmehr ein "kluges Konzept zum Katastrophen- und Hochwasserschutz". Bürgerinnen und Bürger sollten durch gezielte Informationen in der Lage sein, selbst auf ein drohendes Hochwasser zu reagieren. Weitere mögliche Elemente eines solchen Konzeptes: ein präzises Meldesystem, effiziente Einsatzstäbe sowie mehr Übungen für die Einsatzkräfte.

Schutz vor Hochwasser und Starkregen in Neumarkt: Streit um die richtigen Maßnahmen

Ihren Sandsack-Vorstoß hatte die UPW/FW-Fraktion damals damit begründet, dass für die Absicherung von Kellerabgängen und -schächten an Privathäusern die jeweiligen Eigentümer verantwortlich sind. Eine Abfüllanlage für Sandsäcke koste nicht viel. Würde man diese beim Bauhof aufstellen, könnte sie für jede Privatperson nach kurzer Voranmeldung zugänglich sein. Der Sand solle kostenfrei abgegeben werden, die Sandsäcke gegen eine geringe Gebühr.

"Natürlich obliegt jedem Eigentümer Schutz und Sicherung von Haus und Hof zunächst in Eigenverantwortung. Dennoch ist nach unserem Dafürhalten die Stadt als Sicherheitsbehörde gerade bei diesen elementaren Schutzbedürfnissen zur Unterstützung aufgefordert", wurde UPW/FW-Stadtrat Bierschneider zitiert.

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