Amberger PI mit Hubschrauber
Suff, Zoff, Notruf: Mann täuscht Überfall vor, damit die Polizei nach seiner Freundin sucht
12.8.2024, 17:00 UhrLiebe, Sorge, Streit und eine ordentliche Dosis Alkohol haben in Hohenkemnath bei Ursensollen (Landkreis Amberg-Sulzbach) einen riesigen Polizei-Einsatz ausgelöst, wie die Amberger PI mitteilt.
"Aus Liebe", heißt es da, habe ein 20-Jähriger aus Hohenkemnath seine etwas jüngere Freundin beschützen wollen. Wohl nach einem Streit habe sie in der Nacht von Freitag auf Samstag, 9. auf 10. August, mit dem Auto des Mannes das gemeinsame Anwesen verlassen.
Aus Angst, seine Freundin zu verlieren, wählte der 20-Jährige den Notruf. Und gab an, er sei zusammengeschlagen worden, sein Auto sei gestohlen worden.
Alle verfügbaren Streifen plus Hubschrauber im Einsatz, Dienststellen in Franken und Tschechien informiert
Daraufhin setzte die Polizei eine Fahndung nach dem Auto und den Tätern in Gang. Alle verfügbaren Streifen wurden alarmiert, ein Hubschrauber angefordert und die Polizeidienststellen in Mittelfranken und Tschechien informiert.
Vor Ort meldete sich aber ein Zeuge: Er hat gesehen, wie die Freundin weggefahren war. Das widersprach den Angaben des 20-Jährigen. Zudem hatte der inzwischen eine Nachricht von der Freundin erhalten, dass sie den Rettungsdienst benötige - als das die Beamten mitbekamen, war klar: Die Räuberpistole vom Überfall stimmt nicht, das Großaufgebot mit Hubschrauber wurde wieder zurückbeordert.
Ziemlich betrunken: Freundin war zwischen Zwillingsreifen eingeklemmt
Stattdessen suchten die Beamten in der näheren Umgebung - und wurden nur vier Kilometer entfernt fündig. Dort stand das Auto auf einem Schotterparkplatz. Nur wenige Meter entfernt war die Freundin, eingeklemmt zwischen den Zwillingsreifen eines Baufahrzeugs: Aus dieser misslichen Lage konnte sie sich nicht selbst befreien.
Auch sie wollte den Beamten eine Lügengeschichte auftischen - doch die glaubten, was sie sahen: Das Auto stand da, der Autoschlüssel lag unweit der Eingeklemmten, die von den Polizisten zügig befreit wurde.
Kostspielige und juristische Konsequenzen
Über ein Promille Alkohol hatte sie im Blut, noch etwas mehr ihr Freund. Die Folgen für das Pärchen sind nun mehr als teuer, heißt es im Polizeibericht weiter: So müssen die beiden die Einsatzkosten tragen, außerdem folgen Anzeigen wegen Vortäuschens eines Raubes, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Trunkenheit im Verkehr.
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