Stillstand im Werk

Streik bei Schabmüller in Berching: IG Metall fordert gerechten Tarifvertrag

Philip Hauck

Redakteur

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19.3.2024, 14:52 Uhr
Bei Schabmüller wurde am Dienstag gestreikt.

© Rebecca Frank Bei Schabmüller wurde am Dienstag gestreikt.

Die IG Metall Regensburg setzt sich für einen fairen Tarifvertrag für die knapp 500 Beschäftigten bei Schabmüller in Berching ein. Trotz drei bisherigen Verhandlungsrunden konnten keine Fortschritte erzielt werden, und das Angebot des Arbeitgebers in der vierten Runde wurde als unzureichend empfunden. Das schreibt die IG Metall in ihrer Pressemitteilung.

"Wir sind nicht mehr weit von einer Urabstimmung entfernt", betonte Olga Redda, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Regensburg. Am Dienstag stand die Produktion bei Schabmüller für drei Stunden still, da sich 450 Beschäftigte einem schichtübergreifenden Warnstreik anschlossen.

Forderung nach Flächentarifvertrag

Die Forderung der IG Metall besteht darin, einen Tarifvertrag analog zum Flächentarifvertrag der bayerischen Metall- und Elektroindustrie für die Schabmüller-Beschäftigten zu erhalten. Christine Billmann, Mitglied der IG Metall-Verhandlungskommission, betonte die historische Tarifbindung der Firma und den Bedarf, diese wiederherzustellen.

Seit November 2023 stagnieren die Verhandlungen, und selbst zwei Warnstreiks im Februar 2024 haben nur ein unzureichendes Angebot des Arbeitgebers hervorgebracht. Olga Redda kritisierte das Angebot als unangemessen und erklärte, dass die IG Metall darauf bestehe, den Beschäftigten das Niveau des Flächentarifvertrags zuzugestehen.

Der heutige Warnstreik soll den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen, der bisher wenig Entgegenkommen zeigte. Solidaritätsbekundungen kamen auch von Gewerkschaften umliegender Betriebe. Die IG Metall betonte, dass sie zwar keinen Erzwingungsstreik wünsche, diesen aber nicht ausschließen könne, falls der Arbeitgeber nicht nachgebe.

Die Schabmüller GmbH, ein Elektromotoren-Hersteller, verzeichnet trotz Tarifstreitigkeiten seit Jahren hohe Gewinne. Die IG Metall drängt weiterhin auf eine faire Lösung und steht bereit, ihre Aktionen zu intensivieren, falls nötig. Verhandlungsführer sind Ralf Dirschl von der IG Metall Bezirksleitung Bayern und Olga Redda von der IG Metall Regensburg.

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