Verwaltungsrat stimmt zu
Nach Abberufung von Rene Klinger: Das ist der neue Chef des Neumarkter Klinikums
Markus Graf wird ab 1. März als Vorstand das Klinikum Neumarkt leiten.
Der Verwaltungsrat des Klinikums stimmte dem Personalvorschlag der Sozialstiftung Bamberg zu. Diese übernimmt im Rahmen ihres Managementvertrags die Leitung des Kommunalunternehmens und muss hierfür insbesondere die Person des Alleinvorstands stellen. Nach der Abberufung des Vorgängers René Klinger Anfang letzter Woche konnte somit zügig eine Nachbesetzung erfolgen, so das Klinikum in seiner Pressemitteilung.
Markus Graf kann auf eine langjährige und breite Erfahrung zurückblicken. Der 43-Jährige durchlief eine klassische Pflegeausbildung und absolvierte berufsbegleitend je ein Studium des Pflegemanagements und der Wirtschaftswissenschaften neben seiner pflegerischen Tätigkeit. Anschließend hat Graf vielfältige Führungsaufgaben bei privaten und öffentlichen Trägern übernommen, zuletzt seit 2015 als Direktor Pflege- und Patientenmanagement bei der Sozialstiftung Bamberg und als Geschäftsführer der Psychiatrischen Tagesklinik Bamberg-Forchheim GmbH.
Landrat Willibald Gailler zeigte sich erfreut, dass innerhalb weniger Tage diese wichtige Personalentscheidung getroffen wurde und wünschte Markus Graf viel Erfolg bei seiner anspruchsvollen Aufgabe. Markus Graf bedankte sich für das in ihn gesteckte Vertrauen und betonte, dass er sich darauf freut, die erfolgreiche und umfassende Patientenversorgung am Klinikum Neumarkt gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterzuführen.
Differenzen im Klinikum Neumarkt: Eine Chronik der Ereignisse
- Plötzlich geht alles ganz schnell: Schon am 23. Februar könnte der neue Vorstand für das Neumarkter Klinikum benannt werden.
- 17. Februar 2023: Nach der Freistellung des Klinikum-Vorstandes René Klinger sind viele Fragen offen geblieben. Die Mitarbeiter zeigen sich vor allem erleichtert. Euphorie will trotz allem nicht aufkommen, denn die Sorge, wie es weitergeht, ist groß in der Belegschaft.
- 13. Februar 2023: Offenbar war der Druck zu groß: Der Vorstand des Klinikums Neumarkt, René Klinger, wurde von seinen Pflichten entbunden, das Klinikum zu leiten. Unter den Mitarbeitern herrscht eine Mischung aus Erleichterung und Sorge.
- Ende Dezember 2022: Der Plan für den Arbeitsplatzabbau im Klinikum Neumarkt steht. Angeblich soll es zu keinen betriebsbedingten Kündigungen kommen, doch die Hintergründe bleiben spannend, weil widersprüchliche Zahlen kursieren.
- Anfang Dezember 2022: Weit über 60 Mitarbeiter der Service-GmbH des Klinikums Neumarkt könnten vom Verlust ihres Arbeitsplatzes betroffen sein. Das haben Recherchen der Neumarkter Nachrichten ergeben. Angebliche Differenzen in der Führungsriege werden dementiert.
- Ende November 2022: Die Nachricht vom geplanten Personalabbau im Klinikum sorgt in der Belegschaft für große Unruhe. Kurzfristig lud die Führung des Klinikums zu einer Mitarbeiterversammlung. Doch auch die konnte die Sorgen der Mitarbeiter nicht schmälern - im Gegenteil.
- Ende Oktober 2022: Nach der harschen Kritik der Mitarbeiter an der Geschäftsführung gerät diese nun erneut in den Mittelpunkt: Diesmal wegen eines Rechnungsprüfungsberichts, der es in sich hatte. Deutlich wird auch, dass die Klinikum-Leitung die Situation völlig anders sieht als Teile der Belegschaft.
- September 2022: Weitere Vorwürfe aus Mitarbeiterkreisen gegen die Führung des Klinikums Neumarkt sind an die NN-Redaktion herangetragen worden. Besonders konfliktträchtig sind die Vorgänge rund um den Schreibdienst der Klinik.
- Ende August 2022: Mit mehr Kommunikation über anstehende Veränderungen sollen die Spannungen im Klinikum Neumarkt abgebaut werden. Deshalb hat die Krankenhausspitze die Belegschaft angeschrieben.
- Mitte August 2022: Wie sehr die Beschäftigten die Situation am Klinikum belastet, wird erstmals im Sommer deutlich: Die Belegschaft beklagt die angeblich hohe Fluktuation und ein "Klima der Angst". In einem anonymen Schreiben finden die Verfasser deutliche Worte über die untragbare Situation für die Mitarbeiter des Krankenhauses.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen