"Baustelle betreten"
Millionenprojekt auf der Zielgeraden: Neubau der Kita Wolfstein nimmt Formen an
Das Millionenprojekt (8,2) Neubau Kita Wolfstein im Rennbühlweg 72 biegt auf die Zielgerade ein. Davon konnten sich die Neumarkter am Samstagnachmittag überzeugen. „Baustelle betreten“ extra erwünscht, hieß die Aktionsreihe des Bundes Deutscher Architekten (BDA) Kreisverbandes Niederbayern. Und das Interesse der Neumarkter war groß. Auf die Schiene setzte das zukunftsweisende Projekt noch OB Thomas Thumann.
OB: "Kinder sollen sich wohlfühlen"
Ende des Jahres wird der Einzug sein, verkündete OB Markus Ochsenkühn am Samstag. Wichtig war ihm, dass sich die Kinder in dem Gebäude-Ensemble einmal wohl fühlen werden. Die planerischen und baulichen Voraussetzungen dafür schafften die Architekten von Kühnlein Architekten aus Berching. Das Projekt war eine besondere Herausforderung, da es in ein seit Jahrzehnten gewachsenes Wohnbaugebiet hineingebaut wurde.
Die Anwohner hatten einiges an Einschränkungen und Baulärm hinzunehmen. Dafür dankte Markus Ochsenkühn ihnen ausdrücklich. Das Gesamtprojekt habe deutschlandweit Vorbildcharakter. Es verbindet auf innovative Weise ökologische Nachhaltigkeit mit fortschrittlichem Design. Der gesamte Bau wird mit Holz aus dem Stadtwald errichtet, was nicht nur zur Förderung lokaler Ressourcen beiträgt, sondern auch eine umweltschonende Bauweise ermöglicht. Unter den Besuchern wurde auch der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Harald Gebhardt, gesichtet.
Stroh zur Dämmung der Außenwände
Besonders erwähnenswert ist weiter die Verwendung von Stroh aus dem Klostergut Plankstetten zur Dämmung der Außenwände, was einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit darstellt. Zahlreiche Besucher waren von den Abmessungen des Projektes überrascht. Einige Nachbarn sorgten sich beim Gießen der tragenden Fundamente, ob da nicht doch ein Hochhaus entstehe. Architekt Michael Kühnlein jun. stellte das Projekt anhand eines Modells und vor dem Gebäudekomplex stehend, kurz vor.
1200 Quadratmeter Nutzfläche verteilen sich auf vier Häuschen mit Satteldach, die durch einen niedrigeren Flachbau verbunden sind, mit begrünten Dächern auf den Nordseiten, PV-Anlagen auf der Südseite und Terrassen für die Kinder. 60 Prozent des Strombedarfes wird selbst erzeugt und in den Dächern sind die Wärmepumpen eingebaut. Die Kindergruppen haben ihre Räume in den vier zweistöckigen Häuschen und den angegliederten Terrassen.
Die Krippenkinder sind im Erdgeschoss untergebracht. Auf dem Gelände entsteht für die 124 Kinder ein naturnaher Garten. Einigen der Besucher erschien der Gebäudekomplex von außen betrachtet sehr groß. Birgit Gärtner, Stadträtin, Jugendreferentin und Leiterin des Rot-Kreuz-Kindergartens, meinte dazu, dass Kindergärten mit den heutigen Anforderungen eine bestimmte Größe brauchen, um zukunftsfähig geführt und finanziert werden können. Die Trägerschaft des neuen Kindergartens Wolfstein übernimmt die „Haus St. Marien GmbH“.
So klimafreundlich wie möglich
Beim Gang über die Baustelle und durch die Häuser erklärten Michael Kühnlein junior und senior den interessierten Neumarktern und zukünftigen Bewohnern die Feinheiten des Vorzeigeprojektes. Sie konnten sehen und ahnen, wie bereits bei der Planung darauf geachtet wurde, die pädagogischen Konzepte umzusetzen, ein angenehmer „Arbeitsraum“ entsteht und das Gebäude so klimafreundlich wie möglich konzipiert wurde. Abgesehen von der Bodenplatte besteht das Gebäude aus massiven Holz, Lehm und fest gepresstem Stroh. „Durch den Verlust des Sauerstoffs ist ein hoher Brandschutz der Strohdämmung gewährleistet.“ Die Besucher waren beeindruckt.
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