Management hält an Plänen fest

Keine Einigung in Tarifrunde mit Magna-Management in Neumarkt: So geht es für die Mitarbeiter weiter

Inken Thiel

Redakteurin

E-Mail zur Autorenseite

28.11.2024, 09:32 Uhr
Nicht nur die Fahne ist ramponiert: Beim ersten Verhandlungstermin hat die Arbeitgeberseite klar gemacht, dass es für das Werk in Neumarkt keine Zukunft gibt.

© Inken Thiel Nicht nur die Fahne ist ramponiert: Beim ersten Verhandlungstermin hat die Arbeitgeberseite klar gemacht, dass es für das Werk in Neumarkt keine Zukunft gibt.

Nach der ersten Tarifverhandlung für das Werk des Automobilzulieferers Magna in Neumarkt ist die Frustration bei Mitarbeitern, Betriebsrat und IG Metall groß. "Unsere Forderung an das Magna-Management, die angekündigte Werkschließung zurückzunehmen, hat die Werkleitung in den ersten Minuten vom Tisch gewischt", sagt Rico Irmischer, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Regensburg. Damit habe sich der Eindruck bestätigt, dass Magna den Standort in Neumarkt schließen wolle, unabhängig davon, ob es gewinnbringende Konzepte gäbe.

Auch auf die Forderung nach einer angemessenen Erhöhung der Entgelte sei der Arbeitgeber nicht eingegangen. "Die Schließung des Standortes Neumarkt ist offenbar unabwendbar, vielleicht auch, weil das Unternehmen schon lange damit geplant und alle Weichen in diese Richtung gestellt hat", vermutet Rico Irmischer.

Verhandlungen über Schließung des Magna-Werks in Neumarkt ab Mitte Dezember

Ab Mitte Dezember will die IG Metall in Verhandlungen über die Bedingungen der Schließung eintreten. "Die Menschen brauchen Klarheit über die Rahmendaten, über Ausstiegsszenarien und mögliche Abfindungen, um sich selbst um ihre Zukunft zu kümmern – wenn das Unternehmen schon kein Interesse an einer guten Zukunft in Neumarkt hat", so Rico Irmischer.

In den Verhandlungen soll es auch um die Erhöhung der Entgelte gehen. Denn eines sei klar: Die Beschäftigten wären nicht bereit, auf eine Entgelterhöhung zu verzichten, wenn klar sei, dass sie ihren Arbeitsplatz ohnehin verlören, so Rico Irmischer.

Auch Warnstreiks werden nicht mehr ausgeschlossen: "Dass wir ab dem 1. Dezember zu Warnstreiks aufrufen können, stärkt unsere Verhandlungsposition ungemein." Der nächste Tarifverhandlungstermin ist von Arbeitgeberseite erst zu Mitte Januar zugesagt.

Anfang Oktober hatte das Magna-Management mitgeteilt, das Werk in Neumarkt bis zum Ende des Jahres 2026 schließen und Arbeitsplätze abbauen zu wollen. Betriebsrat und IG Metall setzen sich schon seit 2018 für ein zukunftsfähiges Konzept für das Neumarkter Werk ein, in dem hauptsächlich Benzin- und Dieseltanks für Audi und Porsche gefertigt werden.

Sie wollen über alle Neuigkeiten aus Ihrem Ort informiert bleiben? Dann empfehlen wir Ihnen die Push-Funktion unserer App „NN News“. Hier können Sie Ihre Stadt oder Ihren Landkreis als Ihr Lieblingsthema auswählen. Die App „NN News“ können Sie über folgende Links downloaden:
NN News im App Store von Apple
NN News im Google Play Store

Keine Kommentare