Weil er sein Gepäck nicht alleine weiterreisen lassen wollte, sprang ein Mann auf einen anfahrenden ICE in Ingolstadt auf (Symbolbild).
© Soeren Stache/Soeren Stache/dpa
Weil er sein Gepäck nicht alleine weiterreisen lassen wollte, sprang ein Mann auf einen anfahrenden ICE in Ingolstadt auf (Symbolbild).

Bundespolizei im Einsatz

ICE-Surfer im Altmühltal: Polizei holt Mann nach Ritt mit 282 km/h in Kinding von Waggon

Der Mann war am Ingolstädter Hauptbahnhof auf einen anfahrenden ICE gesprungen und hatte sich bis zum Nothalt am Bahnhof Kinding außen am ICE festgeklammert, berichtet die Bundespolizei in ihrem Pressebericht. Glücklicherweise sei dem Mann nichts passiert, obwohl der Zug mit einer Geschwindigkeit von bis zu 282 km/h gefahren war.

Gegen 15 Uhr hatte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord die Bundespolizei-Inspektion Nürnberg darüber informiert, dass Zeugen beobachtet hatten, wie ein Mann auf einen aus dem Ingolstädter Hauptbahnhof abfahrenden ICE gesprungen sei und sich zwischen zwei Waggons an Kabelsträngen festhielt. Die sofort verständigte Notfallleitstelle der Deutschen Bahn ermittelte den betroffenen ICE 786, der sich auf der Fahrt von München nach Lübeck mit Halt in Ingolstadt, befand.

Der Triebfahrzeugführer, der die Hochgeschwindigkeitsstrecke in Richtung Nürnberg befuhr, stoppte den Zug kontrolliert am Bahnhof Kinding. Ein zufällig mitfahrender Polizeibeamter der Landespolizei entdeckte dort den 40-jährigen ungarischen Fahrgast und brachte ihn in den Zug. Im Nürnberger Hauptbahnhof wurde der Mann der Bundespolizei übergeben.

Die Beamten haben inzwischen ermittelt, dass der Mann bereits in München, ohne im Besitz eines Fahrscheins zu sein, in den Zug gestiegen war. Im Ingolstädter Hauptbahnhof stieg er aus dem Zug und rauchte eine Zigarette. Nachdem sich die Türen geschlossen und der Zug sich in Bewegung gesetzt hatte, war der Mann auf eine Halterung zwischen zwei Waggons gesprungen und hielt sich während der Fahrt an den ummantelten Kabelsträngen fest. Seiner Aussage zufolge wollte er sein im Zug gelassenes Gepäck nicht verlieren.

Aufzeichnungen am Zug ergaben, dass der ICE 786 auf der Fahrt von Ingolstadt nach Kinding eine Geschwindigkeit von 282 km/h erreichte. Die Bundespolizei hat gegen den 40-Jährigen ein Ermittlungsverfahren wegen Erschleichens von Leistungen eingeleitet. Des Weiteren erwartet den Mann ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Vornahme einer den Betrieb störenden Handlung.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.


Keine Kommentare