Blumenschale niedergelegt

Gedenken an Pogromnacht 1938: Mob verwüstete Synagoge in Neumarkt und misshandelte jüdische Bürger

9.11.2024, 17:00 Uhr
Zum Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 hat die Stadt Neumarkt eine Blumenschale am Gedenkstein an der Ringstraße niedergelegt. Rechts ein altes Foto von der Neumarker Synagoge, die vor 86 Jahren von einem gewalttätigen Mob verwüstet wurde.

© Niebler/Stadtarchiv Neumarkt Zum Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 hat die Stadt Neumarkt eine Blumenschale am Gedenkstein an der Ringstraße niedergelegt. Rechts ein altes Foto von der Neumarker Synagoge, die vor 86 Jahren von einem gewalttätigen Mob verwüstet wurde.

Auch in diesem Jahr gedenkt die Stadt Neumarkt der Ereignisse der sogenannten Reichspogromnacht 1938. Zur Erinnerung an diese und die darauffolgenden schrecklichen Geschehnisse hat Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn am 9. November eine Blumenschale und eine Kerze am Gedenkstein für jüdisches Leben in der Ringstraße niederlegen lassen.

Der Stein wurde 1995 von der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern errichtet. "Auch in Neumarkt kam es in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zu schweren Ausschreitungen und Gewaltaktionen, bei denen alle Neumarkter Juden inhaftiert wurden und zwei jüdische Mitbürger ihr Leben verloren", erinnerte das Stadtoberhaupt. "Die Synagoge wurde nach dem Sturm völlig verwüstet und anschließend dauerhaft geschlossen."

Die 1868 erbaute Synagoge befand sich an der Ecke Hallertorstraße/Hafnergasse im Zentrum Neumarkts nahe des heutigen Münsters. In der Nacht zum 10. November 1938 drangen Mitglieder der SA und NSDAP in das jüdische Gotteshaus ein und zerstörten wahllos die Einrichtung. Bis zu 100 Personen wüteten in der Synagoge, jüdische Mitbürger wurden geschlagen und misshandelt.

"Der jüdische Friedhof an der Gießereistraße wurde in dieser Nacht auch geschändet und Grabsteine wurden umgeworfen", so OB Ochsenkühn weiter. "Er blieb bis Kriegsende geschlossen." Die Reichspogromnacht gilt als Auftakt zur systematischen Verfolgung der Juden in Deutschland und später in ganz Europa. Eine Gedenktafel an dem heutigen Wohnhaus in der Hafnergasse erinnert an dessen Vergangenheit als Synagoge.

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