Die Ergebnisse nach fünf Jahren Datenerfassung über Eichhörnchen in Neumarkt liegen nun vor.
© Kerstin Ellersdorfer
Die Ergebnisse nach fünf Jahren Datenerfassung über Eichhörnchen in Neumarkt liegen nun vor.

Auswertung

Eichhörnchen unter Beobachtung: Viele Beteiligte auch beim Neumarkter Naturschutz-Projekt

Seit April 2020 sammelt der Bund Naturschutz in Bayern im Rahmen eines "Citizen Science Projekts" Daten über Eichhörnchen, so eine Pressemitteilung. Das Projekt "Eichhörnchen in Bayern" bietet Interessenten die Möglichkeit, mithilfe einer Smartphone-App, ihre Beobachtungen zu melden. Bis Ende 2024 haben Teilnehmer über 63.000 Meldungen eingereicht, die 78.300 Tiere dokumentieren.

Doris Eisele von der BN-Kreisgruppe in Neumarkt lobt das große Engagement der Bürger, die in ihrem Landkreis bislang 596 Tiere erfasst haben. Diese Erhebungen ermöglichen es, das Vorkommen der Eichhörnchen in verschiedenen Regionen Bayerns zu analysieren. Vom städtischen Garten über dichte Wälder bis hin zu ländlichen Gebieten wurden die flinken Kletterer nahezu flächendeckend nachgewiesen.

Ein zentraler Faktor für Eichhörnchen ist auch die Verfügbarkeit von Futter

Ein zentraler Faktor für ihr Auftreten ist die Verfügbarkeit von Nahrung und die Qualität des Lebensraums, erläutert Eisele. Auch die Vielfalt der Fellfarben der Tiere liefert wertvolle Informationen über ihre Lebensräume. In höheren Lagen mit Nadelwäldern tendieren die Eichhörnchen dazu, dunkler gefärbt zu sein, während in Gebieten mit vielen Laubbäumen rote Variationen überwiegen.

In Neumarkt wurden beide Farbvarianten gleichermaßen beobachtet, ergänzt Alfons Greiner. Anfang 2024 wurde das Projekt um die Möglichkeit erweitert, tote Eichhörnchen zu melden, um die Zahl der Verkehrsopfer zu erfassen. Bisher wurden 630 Fälle in Bayern dokumentiert. "Die Dringlichkeit, Lebensräume besser zu verknüpfen und sichere Korridore zu schaffen, wird dadurch betont", sagt Sigrid Schindler, Vorsitzende der BN-Kreisgruppe. Als Pilotprojekt hat der BUND eine Eichhörnchen-Seilbrücke in Zirndorf errichtet, um die Tiere sicher über viel befahrene Straßen zu leiten und so die Unfälle zu reduzieren.

Die Monate im Winter und Frühjahr bieten die besten Chancen, um Eichhörnchen zu beobachten. Ohne die dichte Blätterdecke der Bäume lassen sich die Tiere leichter entdecken, und die beginnende Paarungszeit macht sie besonders aktiv. Während dieser Phase jagen Männchen die Weibchen über Bäume. "Die Weibchen haben die Kontrolle, und es kommt zu kurzen, aggressiven Kämpfen zwischen den Männchen, die vom Weibchen beobachtet werden", erläutert Kerstin Nickel von der Ortsgruppe Neumarkt. Dank der gesammelten Daten kann der Bund Naturschutz entscheidende Erkenntnisse über die Eichhörnchenpopulation in Bayern gewinnen und so gezielte Maßnahmen zu ihrem Schutz einleiten.

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