Haftbefehl

Callcenter-Betrüger im Ausland festgenommen: Kriminalpolizei Amberg überführt Verdächtigen

9.12.2024, 17:20 Uhr
Ein mutmaßlicher Telefonbetrüger sitzt nun in einer bayerischen Justizvollzugsanstalt. (Symbolbild)

© imago images/Jochen Tack Ein mutmaßlicher Telefonbetrüger sitzt nun in einer bayerischen Justizvollzugsanstalt. (Symbolbild)

Nach langwierigen Ermittlungen der Kriminalpolizei Amberg unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Amberg konnte ein Callcenter-Betrüger in Georgien festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert werden.

Bereits 2022 geriet eine Gruppierung ins Visier der Ermittler. Diese agierte von der Türkei, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen aus, weswegen unter anderem ein erhöhter Ermittlungsaufwand gegeben war. Um diesem gerecht zu werden, wurde bei der Kriminalpolizei Amberg eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet.

Telefonbetrug mit falschen Gewinnen, falschen Polizisten und Lovescamming

Der Tatverdächtige fungierte als Anrufer, ein sogenannter Keiler. In den Telefongesprächen, die er in akzentfreiem Deutsch führte, bediente er sich verschiedener bekannter Betrugsmaschen. Beispielsweise wurden falsche Gewinnversprechen abgegeben oder der Tatverdächtige gab sich als Polizist aus. Auch Lovescamming gehörte zum Portfolio. Durch geschickte Gesprächsführung brachte er zahlreiche Geschädigten dazu, Überweisungen ins Ausland zu veranlassen.

Insgesamt entstand ein Vermögensschaden in sechsstelliger Höhe. In einigen Fällen blieb es beim Versuch, wodurch ein weiterer Schaden von mehreren zehntausend Euro verhindert werden konnte. Unter den Geschädigten aus dem gesamten Bundesgebiet befand sich auch eine 84-jährige Nabburgerin, bei welcher die Betrüger mehrere tausend Euro erbeuteten.

Staatsanwaltschaft Amberg beantragte Haftbefehl

Im Juni 2023 erhärtete sich dann der Tatverdacht gegen einen sogenannten Keiler, einen 45-jährigen türkischen Staatsangehörigen, der in Deutschland keinen Wohnsitz hatte. Die Staatsanwaltschaft Amberg beantragte daraufhin beim Amtsgericht Amberg einen nationalen und einen europäischen Haftbefehl. Als der 45-Jährige dann im Februar 2024 nach Georgien einreiste, konnte er dort verhaftet und inhaftiert werden. Ende Oktober flogen zwei Ermittler nach Tiflis, um den Straftäter nach Deutschland zu überführen.

Ende Oktober 2024 wurde der 45-Jährige auf Antrag der Staatsanwaltschaft Amberg dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Untersuchungshaftbefehl. Der Mann wurden daraufhin in eine bayerische Justizvollzugsanstalt gebracht.


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