Protest im Gasthaus

BBV-Kreisversammlung Neumarkt: Bauern fordern Neuverhandlungen von Agrarhandelsabkommen

7.12.2024, 08:00 Uhr
Mit roten Karten "Uns reichts" machten die Landwirte ihren Frust gegen das Handelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten Luft.

© Lorenz Märtl Mit roten Karten "Uns reichts" machten die Landwirte ihren Frust gegen das Handelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten Luft.

Die Mitgliederversammlung des BBV-Kreisverbandes Neumarkt im Gasthof Yberle fand vor dem landesweiten BBV-Aktionstag gegen das Handelsabkommen mit den Mercosur-Staaten statt. Kreisobmann Michael Gruber nutzte die Gelegenheit, das "Nein" des Bauernverbandes zu bekräftigen. Mit roten Karten "Uns reichts" drückten die Anwesenden ihren Unmut aus und forderten Neuverhandlungen des Agrarteils, dessen Inhalte auch für weitere Handelsabkommen gelten müssen.

Gruber betonte, "dass die bayerischen Bauern grundsätzlich zum Handel stehen, aber die EU muss endlich sicherstellen, dass Importe die gleichen hohen Anforderungen erfüllen wie die heimische Lebensmittelproduktion. Dies ist sowohl im Interesse der Landwirte als auch der Verbraucher." Er warnte, dass die Mercosur-Staaten erheblich niedrigere Standards bei Lebensmittelsicherheit, Umwelt-, Tier- und Klimaschutz als die EU haben.

"Wenn unter diesen Bedingungen Importen in die EU Tür und Tor geöffnet werden, drohen gravierende Wettbewerbsnachteile für die Lebensmittelerzeugung in der EU", so Gruber. Dies betreffe besonders exportstarke Produktgruppen der Mercosur-Staaten mit Produktionsreserven. Das Hauptthema des Abends war "Fehler vermeiden beim Abschluss von Versicherungen", zu dem Andreas Wildenauer von der BBV-Versicherungs Service GmbH sprach. Er erklärte, dass ihr Service exklusiv für die Landwirtschaft sei und jedes Mitglied Anspruch auf kostenlose Beratung habe.

Er präsentierte die Vielfalt der für landwirtschaftliche Betriebe verfügbaren Versicherungen, von Gebäude- und Inhalts-, über Haftpflicht- und Tierversicherung bis hin zum Familienschutz. Wildenauer klärte über den Unterschied zwischen Neu- und Zeitwertversicherung auf und betonte, die Wichtigkeit, Veränderungen im Bestand zu melden, um im Schadensfall optimal abgesichert zu sein. Er hob die Bedeutung der Feuerversicherung als Grundschutz und des Elementarschutzes hervor, da Naturereignisse wie Sturm, Hagel und Starkregen vermehrt Schäden verursachen.

Stellvertretender Landrat Dirk Lippmann ermutigte in seinem Grußwort die Landwirte, ihre Interessen weiter zu vertreten, "denn Landwirtschaft soll den Landkreis Neumarkt auch in Zukunft mit prägen." Harald Gebhardt vom AELF erwähnte ein herausforderndes Jahr für Land- und Forstwirtschaft. Geschäftsführerin Ariane Volkmann informierte über die Änderungen in der Verbundgeschäftsstelle Neumarkt-Amberg und die Rolle der Fachberater. Kreis- und Bezirksbäuerin Rita Götz lud abschließend zu bevorstehenden Veranstaltungen auf Kreisebene ein.

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