Fußball-Landesliga Nordost

Nach Derbysieg gegen Schwabach: TSV 1860 Weißenburg diesmal zu Gast bei Jahn Forchheim

Uwe Mühling

2.9.2023, 09:02 Uhr
Weißenburgs Trainer Markus Vierke (Mitte) setzt darauf, dass seine Mannschaft nach dem Verlust eines weiteren Spielers künftig noch enger zusammensteht.  

© Uwe Mühling, WT Weißenburgs Trainer Markus Vierke (Mitte) setzt darauf, dass seine Mannschaft nach dem Verlust eines weiteren Spielers künftig noch enger zusammensteht.  

Es handelt sich um den neunten Spieltag der Fußball-Landesliga Nordost, in den die Weißenburger (15 Punkte) als Tabellenvierter gehen. Forchheim wiederum nimmt mit zwölf Zählern den neunten Rang ein. Das heißt: Die Oberfranken könnten mit einem Heimsieg nach Punkten gleichziehen und das wird auch das Ziel des Jahn sein.

Wieder „Topverteidigung“?

Forchheim war im Vorfeld der Saison als einer der Mitfavoriten gehandelt worden und das kann Markus Vierke gut nachvollziehen. „Sie haben richtig Qualität im Kader, in Forchheim wird für uns nur mit einer ähnlichen Leistung wie gegen Schwabach etwas zu holen sein“, ist der TSV-Coach überzeugt. Eine starke Defensive sei wie immer die Grundlage, wie gegen die „Nullvierer“ benötige man erneut eine „Topverteidigung“.

Für die Weißenburger ist die neue Tabellenrolle mit Platz vier noch „ein bisschen fremd“ wie Markus Vierke sagt. „Da müssen wir uns noch ein wenig daran gewöhnen.“ Genauso kann er feststellen, dass die Gegner aufgrund des Spitzenplatzes anders gegen den TSV 1860 auftreten – und auch gewarnt sind. Gerade solch ein Sieg wie zuletzt das 3:1 beim Kirchweihspiel gegen Schwabach, wird in der Landesliga natürlich wahrgenommen, zumal es auch die erste Niederlage für den Tabellenführer war.

Sturmtalent Mutove zum SV Donaustauf

Gegen die „Nullvierer“ hat Kevin Mutove zuletzt noch ein Tor beigesteuert, jetzt hat der Angreifer den TSV 1860 kurz vor Ablauf der Wechselfrist verlassen und hat sich dem Bayernligisten SV Donaustauf angeschlossen. Vierke wirft dem 18-Jährigen nichts vor und zeigt Verständnis, dass Mutove „den Schritt nach oben machen will“. Der Weißenburger Trainer will sich auch nicht über Dinge aufregen, die man eh nicht ändern kann – sprich die Tatsache, dass der Bayerische Fußball-Verband (BFV) solch späte Wechsel bis zum 31. August überhaupt zulässt.

„Es gibt diese Regel und da schaut man manchmal in die Röhre. Das kann uns immer passieren“, stellt Markus Vierke nüchtern fest. Für ihn bestätigt diese jüngste Personalie auch die Erkenntnis, dass es schwer ist, Spieler ohne Geld zu halten. „Ohne Moos nix los“, umschreibt es der Trainer mit einem bekannten Spruch.

Probleme auch "hausgemacht"

Vierke sieht solche Abgänge und Probleme aber auch ein Stück weit „hausgemacht“, weil aus seiner Sicht in den vergangenen Jahren beim TSV 1860 in der Jugendarbeit zu viele auswärtige Spieler zusammengeholt wurden. Dadurch fehle die Identifikation mit dem Verein und von daher war Vierke auch klar, dass jemand wie Mutove (Jahrgang 2004) irgendwann wieder gehen wird. Das Sturmtalent wohnt in Nürnberg und kam letzte Saison noch für die U19 vom ATSV Erlangen nach Weißenburg. Da ist nicht nur für Vierke logisch, dass die Vereinsverbundenheit fehlt – anders als beispielsweise beim Jahrgang 2002, der viele Jahre gemeinsam in Weißenburg in der Jugend gespielt hat und dann zum Großteil zu den Herren wechselte.

Wie auch immer: Der TSV-1860-Kader ist durch Mutoves Weggang weiter geschrumpft. Hinzukommt, dass Tim Koszorus als starke Alternative auf dieser offensiven Position verletzt ist und noch einige Zeit ausfällt. Dennoch bleibt Markus Vierke optimistisch: „Wir werden Lösungen finden.“ Eine davon ist Niklas Schmied, der aus der U23 zum Kader der „Ersten“ aufrückt und der zuletzt bereits gegen Schwabach für einige Minuten zum Einsatz kam.

"Wieder ans Limit gehen"

„Mir ist auf keinen Fall Angst und Bange“, unterstreicht der Weißenburger Trainer mit Blick auf seine Spieler, „die viel Leidenschaft zeigen und alles auf den Platz bringen.“ In Forchheim müssen sie laut Markus Vierke „wieder ans Limit gehen, um zu punkten“, und der Coach ist davon überzeugt, dass seine Jungs das erneut tun werden.

Nicht dabei ist diesmal Torhüter Jonas Herter (Urlaub), für ihn wird der 18 Jahre alte Youngster Marlon Roth zwischen den Pfosten stehen, während Andre Tietze bei der U23, die um 18 Uhr zum Derby beim SV Alesheim antreten muss, die Nummer 1 tragen wird.

Der voraussichtliche TSV-1860-Kader: Marlon Roth, Johannes Meyer, Christian Leibhard, Tobias Schnitzlein, Noah Schneider, Robin Renner, Philipp Meier, Daniel Hofrichter, Max Pfann, Marco Jäger, Jonas Ochsenkiel, Irfan Amidou, Elvis Ljiko, Jonas Schmauser und Niklas Schmied; Ersatztorwart ist Co-Trainer Michael Seitz.

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