Signaltechnik und Stellwerk

Modernisierung in Oberfranken: Bahn schafft Direktverbindung zwischen Nürnberg und Tschechien

19.12.2024, 18:28 Uhr
Durch technische Neuerungen hat die Deutsche Bahn die Verbindung zwischen Nürnberg und Cheb in Tschechien verbessert (Symbolbild).

© IMAGO/Daniel Scharinger Durch technische Neuerungen hat die Deutsche Bahn die Verbindung zwischen Nürnberg und Cheb in Tschechien verbessert (Symbolbild).

Die Deutsche Bahn hat knapp 26 Millionen Euro in technische Modernisierungen im oberfränkischen Marktredwitz und im nahegelegenen Pechbrunn (Oberpfalz) investiert. Dadurch gibt es nach Angaben der DB nun gleichzeitige Direktverbindungen von Nürnberg nach Cheb und Hof.

In Marktredwitz wurde ein sogenanntes Zugdeckungssignal in Betrieb genommen. Damit wird ein Gleis in mehrere Abschnitte unterteilt und es ist beispielsweise möglich, dass ein Zug einfahren kann, obwohl bereits ein anderer auf den Gleisen steht. So wird das Trennen und Kuppeln der Züge auf den Verbindungen Nürnberg-Hof und Nürnberg-Cheb möglich. Dies wiederum ist die Voraussetzung für stündliche Direktverbindungen zwischen Nürnberg und Tschechien sowie Sachsen, wie die Bahn mitteilt.

Gemeinsam mit dem im Oktober 2024 fertiggestellten Elektronischen Stellwerk in Pechbrunn (Landkreis Tirschenreuth) markiert die Modernisierung der Signaltechnik laut einer Mitteilung der DB einen "bedeutenden Schritt für den grenzüberschreitenden Bahnverkehr zwischen Bayern und Tschechien".

Erstmals seien gleichzeitige Direktverbindungen zwischen Nürnberg und Cheb - die Fahrzeit beträgt rund 1 Stunde und 45 Minuten - sowie zwischen Nürnberg und Hof ohne Umstieg realisiert. Zudem mache die Modernisierung die Zugverbindungen zwischen Hof und Regensburg zuverlässiger und schaffe die Grundlage für eine Elektrifizierung des sogenannten Ostkorridors, der die deutschen Seehäfen mit dem Mittelmeer verbindet.

Laut Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) werden nun auch deutlich mehr Sitzplätze auf der Strecke von Marktredwitz nach Nürnberg angeboten. Aber das sei nur ein Zwischenschritt. Die Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Hof beziehungsweise weiter Richtung Tschechien kann bislang nur mit Dieselloks befahren werden. "Für eine grundlegende Verbesserung des Zugverkehrs von Bayern in die Tschechische Republik brauchen wir die Elektrifizierung. Ich hoffe, dass eine neue Bundesregierung hier die Handbremse löst und den Planungsstopp bei der Franken-Sachsen-Magistrale aufhebt", so Bernreiter.

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