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Millionenspenden aus Japan: Warum es in einer fränkischen Kleinstadt regelmäßig Geld regnet

Arno Stoffels

Thementeam Regionale Reporter:innen und Breaking News

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4.11.2024, 11:32 Uhr
Die wohlhabende Japanerin Kazuko Yamakawa - hier auf einem Foto aus dem Jahr 2016 - hat der Stadt Hohenberg an der Eger im Landkreis Wunsiedel in den letzten Jahren viele Millionen Euro vermacht - zum Dank für ihren eigenen Reichtum.

© picture alliance / dpa Die wohlhabende Japanerin Kazuko Yamakawa - hier auf einem Foto aus dem Jahr 2016 - hat der Stadt Hohenberg an der Eger im Landkreis Wunsiedel in den letzten Jahren viele Millionen Euro vermacht - zum Dank für ihren eigenen Reichtum.

"Eine kleine Stadt mit großer Geschichte": So lautet das Motto von Hohenberg an der Eger. Die Kommune mit rund 1400 Einwohnern liegt im östlichsten Zipfel von Oberfranken, nur einen Steinwurf von der Grenze zum Nachbarland Tschechien entfernt. Bekannt war Hohenberg früher durch die Porzellanfabrik Hutschenreuther.

Heute geht es in dem Ort mit seiner über 800 Jahre alten Geschichte ziemlich ruhig zu - eigentlich. Denn regelmäßig schafft es Hohenberg in die Schlagzeilen regionaler und überregionaler Medien, wie auch aktuell wieder. Das hängt mit einer älteren Dame aus Japan zusammen, der Unternehmerin Kazuko Yamakawa.

Japanerin spendet 16 Millionen an die Stadt Hohenberg

In den letzten Jahren hat sie immer wieder einen Geldregen über der Fichtelgebirgsgemeinde ausgeschüttet. Mit den unerwarteten Finanzmitteln konnten bereits ein Seniorenhaus und ein Aktivpark errichtet werden.

Nun kam die 82-Jährige erneut zu einem Spatenstich angereist. Diesmal geht es um 24 barrierefreie Wohnungen für rund 16 Millionen Euro, die komplett von Yamakawa übernommen werden. Insgesamt gingen damit bislang etwa 20 Millionen Euro an Hohenberg, das selber nach Angaben des Bürgermeisters Jürgen Hoffmann gegenüber dem "ZDF" so klamm ist, dass seit 13 Jahren kein genehmigter Haushalt möglich ist.

Der Grund für die Spendierfreudigkeit der Japanerin ist dabei schlicht Dankbarkeit. Als Yamakawa in den 1960er Jahren in Belgien Urlaub machte, entdeckte sie dort in einer Boutique ein Tuch der Chenille-Weberei Ernst Feiler, die seit 1948 in Hohenberg sitzt und produziert.

Yamakawa und ihr mittlerweile verstorbener Ehemann begannen ein paar Jahre später, die Tücher in Japan zu vertreiben. Die Ware wurde im "Land der aufgehenden Sonne" zum bekannten Marken- und Luxusprodukt und brachte den Yamakawas erheblichen Wohlstand. Davon wollte und will Kazuko Yamakawa etwas an Hohenberg zurückgeben.

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