Mehr Schutz für Weidetiere

"Lieber Wolfssterben als Almsterben": Über 1000 Bauern demonstrieren in München gegen den Wolf

2.10.2021, 16:36 Uhr
Nutztierhalter in Bayern fürchten wegen der Ausbreitung des Wolfes um ihre Weidetiere und somit um ihre Existenz. Sie fordern, den Schutzstatus des Wolfes herabzusetzen. Am Samstag demonstrierten nach Angaben des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) rund 1500 Landwirte in München für einen besseren Schutz ihrer Weidetiere.
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Nutztierhalter in Bayern fürchten wegen der Ausbreitung des Wolfes um ihre Weidetiere und somit um ihre Existenz. Sie fordern, den Schutzstatus des Wolfes herabzusetzen. Am Samstag demonstrierten nach Angaben des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) rund 1500 Landwirte in München für einen besseren Schutz ihrer Weidetiere. © Matthias Balk, dpa

Naturschützer und Nutztierhalter führen eine teils hitzige Debatte um den Wolf. Das streng geschützte Tier breitet sich in Bayern seit einigen Jahren aus. Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt (LfU) leben im Freistaat derzeit zehn standorttreue Rudel beziehungsweise Einzeltiere. Zudem gibt es durchwandernde Tiere. Aus Sicht von Naturschützern ist ein Nebeneinander von Weidetieren und Wölfen durchaus möglich.
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Naturschützer und Nutztierhalter führen eine teils hitzige Debatte um den Wolf. Das streng geschützte Tier breitet sich in Bayern seit einigen Jahren aus. Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt (LfU) leben im Freistaat derzeit zehn standorttreue Rudel beziehungsweise Einzeltiere. Zudem gibt es durchwandernde Tiere. Aus Sicht von Naturschützern ist ein Nebeneinander von Weidetieren und Wölfen durchaus möglich. © Matthias Balk, dpa

Bauernpräsident Walter Heidl sagte laut Mitteilung: "So kann und darf es nicht weitergehen. Sonst wird das Bimmeln von Kuhglocken schon bald verstummen, dann ist es vorbei mit der Weidehaltung, auch zum Beispiel in Nordbayern oder Norddeutschland." Der BBV-Chef forderte am Samstag die Herabsetzung des Schutzstatus' des Wolfes und ein Wolfsmanagement. Die Wolfspopulation wachse jährlich um 30 Prozent, so dass die Arterhaltungsprognose günstig sei. (Das Bild wurde bereits am 20. Februar 2019 in München aufgenommen.)
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Bauernpräsident Walter Heidl sagte laut Mitteilung: "So kann und darf es nicht weitergehen. Sonst wird das Bimmeln von Kuhglocken schon bald verstummen, dann ist es vorbei mit der Weidehaltung, auch zum Beispiel in Nordbayern oder Norddeutschland." Der BBV-Chef forderte am Samstag die Herabsetzung des Schutzstatus' des Wolfes und ein Wolfsmanagement. Die Wolfspopulation wachse jährlich um 30 Prozent, so dass die Arterhaltungsprognose günstig sei. (Das Bild wurde bereits am 20. Februar 2019 in München aufgenommen.) © IMAGO / ZUMA Wire

Nutztierhalter in Bayern fürchten wegen der Ausbreitung des Wolfes um ihre Weidetiere und somit um ihre Existenz. Sie fordern, den Schutzstatus des Wolfes herabzusetzen. Am Samstag demonstrierten nach Angaben des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) rund 1500 Landwirte in München für einen besseren Schutz ihrer Weidetiere.
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Nutztierhalter in Bayern fürchten wegen der Ausbreitung des Wolfes um ihre Weidetiere und somit um ihre Existenz. Sie fordern, den Schutzstatus des Wolfes herabzusetzen. Am Samstag demonstrierten nach Angaben des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) rund 1500 Landwirte in München für einen besseren Schutz ihrer Weidetiere. © Matthias Balk, dpa

Dem Bund Naturschutz (BN) nach werden in Bayern jährlich im Durchschnitt zehn Weidetiere gerissen - vor allem Schafe und Ziegen, aber auch Kälber. 2020 sei mit 38 gerissenen Weidetieren ein Ausnahmejahr gewesen. Im Herbst 2020 hatten Wölfe in Oberfranken Damwildherden angegriffen und mehrere Dutzend Tiere getötet. Die Herden waren nicht mit elektrischen Zäunen samt Untergrabschutz gesichert. Dem BN nach sind frei laufende Hunde ein größeres Problem als der Wolf.
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Dem Bund Naturschutz (BN) nach werden in Bayern jährlich im Durchschnitt zehn Weidetiere gerissen - vor allem Schafe und Ziegen, aber auch Kälber. 2020 sei mit 38 gerissenen Weidetieren ein Ausnahmejahr gewesen. Im Herbst 2020 hatten Wölfe in Oberfranken Damwildherden angegriffen und mehrere Dutzend Tiere getötet. Die Herden waren nicht mit elektrischen Zäunen samt Untergrabschutz gesichert. Dem BN nach sind frei laufende Hunde ein größeres Problem als der Wolf. © Matthias Balk, dpa

Dem BN nach sollten Nutztierhalter besser über Maßnahmen zum Herdenschutz informiert werden und die angebotenen Möglichkeiten - wie Herdenschutzhunde und -zäune sowie Ausgleichszahlungen für gerissene Tiere - nutzen. Zudem sei es in Bayern durchaus möglich, einen Wolf zu entnehmen, der ein Weidetier gerissen hat.
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Dem BN nach sollten Nutztierhalter besser über Maßnahmen zum Herdenschutz informiert werden und die angebotenen Möglichkeiten - wie Herdenschutzhunde und -zäune sowie Ausgleichszahlungen für gerissene Tiere - nutzen. Zudem sei es in Bayern durchaus möglich, einen Wolf zu entnehmen, der ein Weidetier gerissen hat. © Matthias Balk, dpa

In der Politik herrscht Uneinigkeit beim Thema Wolf. Jüngst sprach sich Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) für Weideschutzgebiete aus, in denen auffällige Wölfe entnommen werden dürften. Dies müsste bald umgesetzt werden, forderte der agrarpolitische Sprecher der Freien Wähler im Landtag, Leopold Herz, anlässlich der Kundgebung. Der Wolf müsse auch bald in das Jagdrecht aufgenommen werden. Grüne und SPD dagegen setzen auf ein "Wolfsmanagement" sowie eine bessere Förderung von Schutzmaßnahmen.
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In der Politik herrscht Uneinigkeit beim Thema Wolf. Jüngst sprach sich Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) für Weideschutzgebiete aus, in denen auffällige Wölfe entnommen werden dürften. Dies müsste bald umgesetzt werden, forderte der agrarpolitische Sprecher der Freien Wähler im Landtag, Leopold Herz, anlässlich der Kundgebung. Der Wolf müsse auch bald in das Jagdrecht aufgenommen werden. Grüne und SPD dagegen setzen auf ein "Wolfsmanagement" sowie eine bessere Förderung von Schutzmaßnahmen. © Matthias Balk, dpa