Neuer Chefarzt

Wirbelsäulenspezialist an der Gunzenhäuser Klinik

21.8.2021, 08:18 Uhr
Das Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen hält mit der neuen Doppelspitze in der Chirurgie nun ein beachtlichen Angebot im Bereich Endoprothetik und Wirbelsäulenchirurgie vor.

© Wolfgang Dressler, NN Das Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen hält mit der neuen Doppelspitze in der Chirurgie nun ein beachtlichen Angebot im Bereich Endoprothetik und Wirbelsäulenchirurgie vor.

Mit Dr. Florian Faber hat ein ausgewiesener Wirbelsäulenspezialist seine Arbeit im Krankenhaus am Reutberg aufgenommen. Zusammen mit Dr. Bernd Krieg leitet er ab sofort die Chirurgie, und die beiden Mediziner decken ein großes medizinisches Spektrum ab. Von Frakturen und Unfallverletzungen über Endoprothetik bis hin Hand- zur Wirbelsäulenchirurgie können die 22 Chirurgen im Haus "fast alle Krankheitsbilder in diesen Bereichen" behandeln.

Stipendium in Vancouver

Der 45-Jährige Faber stammt ursprünglich aus München, dort studierte er auch an der Ludwig-Maximilians-Universität, erhielt in dieser Zeit ein sechsmonatiges Forschungsstipendium an der University of British Columbia im kanadischen Vancouver und bildete sich am Berner Inselspital weiter. Am Klinikum Großhadern und der Chirurgische Klinik München-Süd legte er den Grundstein für seine Spezialisierung auf die Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie. Mit dem Facharzt für Neurochirurgie und Orthopädie in der Tasche wechselte er an die Orthopädie der Uniklinik Regensburg in Bad Abbach, wo er zuletzt die Abteilung Wirbelsäulenchirurgie leitete.

Der neue Chefarzt für Wirbelsäulenchirurgie und Neurochirurgie am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen: Dr. Florian Faber.

Der neue Chefarzt für Wirbelsäulenchirurgie und Neurochirurgie am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen: Dr. Florian Faber. © Barbara Formann/Klinikum Altmühlfranken, NN

Dort lernte er auch Bernd Krieg kennen, und beide merkten schnell, dass sie gut miteinander können. Es war und ist "sowohl medizinisch als auch kollegial ein sehr gutes Verhältnis", beschreibt es Faber. Das - und viele Gespräche noch in der Zeit des damaligen Klinikvorstands Jürgen Winter - führte dann letztendlich dazu, dass Faber seinem Kollegen zwei Jahre später in die Altmühlstadt folgte.

Beachtliches Angebot

Für ein Haus der Primärversorgung hält das Gunzenhäuser Krankenhaus nun ein beachtlichen Angebot im Bereich Endoprothetik und Wirbelsäulenchirurgie vor. Notwendig Operationen können vor Ort durchgeführt werden.

Doch das ganz große Besteck will Faber dabei gar nicht immer auspacken. Denn wo möglich, sollen die Patienten zunächst ohne Operation behandelt werden.

Der Facharzt will am Reutberg eine minimalinvasive Schmerztherapie etablieren. Patienten mit Wirbelsäulenbeschwerden - die über das hinausgehen, was niedergelassene Ärzte behandeln können - soll mit einer ganz individuell abgestimmten Therapie geholfen werden. Fünf Tage lang erhalten sie Schmerzmittel mittels Infiltration. Das Medikament wird zielgenau platziert und kann so niedrig dosiert werden. Zusätzlich erhält der Patient eine auf ihn abgestimmte physiotherapeutische Behandlung.


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In Bad Abbach, erzählt Faber im Gespräch mit dem Altmühl-Boten, wird diese konzentrierte Behandlung seit 20 Jahren erfolgreich angewandt. Sollte diese Therapie dennoch nicht ausreichen, so wäre der nächste Schritt ein endoskopischer Eingriff. Hier ist laut Faber nur ein kleiner Schnitt notwendig, so dass die Muskulatur "maximal geschont wird". Zudem seien die Patienten anschließend sehr schnell wieder fit.

Erst ganz am Ende steht für Faber dann das klassische Vorgehen, die Operation. Aber auch hier wird längst unterm Mikroskop gearbeitet, so dass nur ein zwei bis drei Zentimeter großer Schnitt notwendig ist.


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Faber will "das Beste für die Patienten herausholen", aber dafür müssen am Krankenhaus und darüber hinaus erst einmal die notwendigen Strukturen geschaffen werden. Denn damit das Konzept funktioniert, müssen laut Faber von der Patientenaufnahme über die Pflegekräfte bis hin zu den Physiotherapeuten und Ärzten "alle mitziehen".

Zudem müssen die neuen Möglichkeiten am Krankenhaus auch nach außen kommuniziert werden. Patienten und niedergelassene Ärzte müssen wissen, dass es dieses Angebot am Krankenhaus gibt. Ganz klar stellt Faber, das man mit diesem multimodule Therapiekonzept keinesfalls in Konkurrenz zu den niedergelassenen Kollegen gehen wolle. Vielmehr sei eine Vorbehandlung bei einem Haus- oder Facharzt eine wichtige Voraussetzung dafür.

Faber ist ein Freund der kleinen Lösungen und da passt es gut ins Bild, dass er noch eine weitere Zusatzausbildung hat. Er kann auch nadeln. Dass er irgendwann auch Akupunktur anbieten wird, kann sich der Mediziner deshalb gut vorstellen. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

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